Wien - Überraschung in der Kärntner Causa AvW rund um Wolfgang Auer-Welsbach. Der Vorstandschef der Beteiligungsgesellschaft wurde Freitag Nachmittag in Untersuchungshaft genommen. Die Klagenfurter Staatsanwaltschaft begründete das mit Flucht-, Verdunkelungs- und Tatbegehungsgefahr. Ermittelt wird gegen Auer-Welsbach seit eineinhalb Jahren wegen des Verdachts der Untreue und Betrugs - nun auch wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung.

Wie der STANDARD erfahren hat, soll es in dem Konnex eine Stiftung in Liechtenstein geben, die Auer-Welsbach zugeordnet wird und die Justiz interessiert. Es gilt die Unschuldsvermutung. AvW kann seit Herbst 2008 Anlegergelder (Genussscheine) nicht mehr zurückzahlen.

Auch von der Finanzmarktaufsicht FMA gibt es neue Munition gegen den Kärntner. Sie hat bei der Staatsanwaltschaft eine Anzeige wegen des Verdachts der Kursmanipulation eingebracht, verdächtigt werden Auer-Welsbach und Strohmänner.
Den Anwalt des AvW-Chefs, Franz Großmann, wunderte die Verhaftung seines Mandaten, "die Abnahme des Reisepasses hätte gereicht", meinte er. Der Inhaftierung ging der Rücktritt von AvW-Vorstand Arnulf Komposch am Mittwoch voraus. (gra, APA, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 24./25.4.2010)