Die 21-jährige Lehramtsstudentin Sarah Rossmann führt die Gras in die ÖH-Wahl Mitte Mai.

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Die Grünen und Alternativen StudentInnen (Gras) setzen bei den vom 9. bis 11. Mai stattfindenden Wahlen zur Österreichischen HochschülerInnenschaft (ÖH) wieder auf die Themen Klima und Antidiskriminierung. Als Spitzenkandidatin geht die 21-jährige Sarah Rossmann ins Rennen. Die steirische Lehramtsstudentin (Deutsch und Englisch) ist ÖH-Vorsitzende der Uni Graz. Wie bisher will ihre Fraktion auch nach der Wahl in der ÖH-Exekutive vertreten sein.

An den Hochschulen müsse mit Hochdruck an der Emissionsreduktion gearbeitet werden, forderte Rossmann bei einer Pressekonferenz am Dienstag. Die Klimakrise soll in den Studienplänen verankert und das Klimaticket für Studentinnen und Studenten gratis werden.

Gleichberechtigung und Mitsprache

Einen weiteren Schwerpunkt setzt die Gras auf Gleichberechtigung: Diskriminierende Strukturen aller Art müssten beseitigt werden, sagt Rossmann. Unter anderem fordert die Spitzenkandidatin das Recht auf freie Namens- und Pronomenwahl, geschlechtergerechte Sprache, eine Stärkung der Gender-Studies sowie Sensibilisierungskurse für Studierende wie Lehrende. Das "Hetero-Cis-Patriarchat" müsse zerschlagen werden. Rossmann verweist auch darauf, dass sie als ÖH-Vorsitzende in Graz die Umsetzung von Unisex-Toiletten realisiert habe – als Schritt zu mehr Inklusion an der Uni.

Studienrechtlich lehnt die Gras Studiengebühren und Zugangsbeschränkungen ab und will auch Voraussetzungsketten reduzieren. Sie fordert mehr Kurse am Abend und Wochenende. Außerdem brauche es eine starke Mitsprache aller Statusgruppen an den Hochschulen.

Ändern will Rossmann auch das System an sich: "Hochschulen dienen nur noch als Ausbildungsmaschinen, aus denen die Studierenden möglichst schnell in den Arbeitsmarkt geschleust werden sollen. Warum sollte ein Bachelor in Byzantinistik weniger wert sein als einer in BWL?" Derzeit könnten manche Fächer aufgrund ihrer starken Drittmittelfinanzierung bessere Bedingungen anbieten als andere.

Aktuelle Mandatsverteilung

Nach der Wahl strebt die Fraktion erneut eine Beteiligung an der ÖH-Exekutive an, derzeit stellt die Gras mit Keya Baier die ÖH-Vorsitzende. Die Koalition aus Gras, Verband Sozialistischer StudentInnen (VSStÖ) und Fachschaftslisten (Flö) hat laut Rossmann gute Arbeit geleistet.

Die Gras verfügt in der 55-köpfigen ÖH-Bundesvertretung über zwölf Mandate. Stärkste Fraktion ist der VSStÖ mit 14 Mandaten, gleichauf mit der Gras liegt die VP-nahe Aktionsgemeinschaft (AG) mit ebenfalls zwölf Sitzen. Die Jungen Liberalen Studierenden (Junos) sowie die Flö kommen auf je sechs Mandate. Zwei konkurrierende Kommunistische StudentInnenverbände (KSV-LiLi bzw. KSV-KJÖ) haben je zwei Mandate, über den letzten Sitz verfügt der Ring Freiheitlicher Studenten (RFS). (APA, 28.2.2023)