1.500 Toiletten und Urinale stellt allein Österreichs größter Mobil-WC-Vermieter bei der Euro auf - Die WC-Anlagen in den Public-Viewing-Zonen werden sogar von Securities bewach" werden. "Wenn ein falscher Pfiff eines Schiedsrichters erfolgt, fällt so eine Box schnell mal um", erklärt Herbert Hanappi, Geschäftsführer von Toi Toi

Foto: BOXI-VERMIETUNGSGES.m.b.H
Wien - Über totgepinkelte Botanik wurde zuletzt etwa bei der Fußball-WM in Deutschland oder auch bei der Berliner Love-Parade berichtet. Sollte trotz zahlreich aufgestellter mobiler Toiletten das sogenannte Wild-Pinkeln in den EM-Fanzonen in der City Schule machen, wären Bäume und sonstige Pflanzen massiv gefährdet, warnen Experten der Universität für Bodenkultur (Boku). Sollte das Problem ausufern, wären Gegenmaßnahmen nötig, so die Wissenschafter. Die Böden müssten etwa zusätzlich bewässert werden, auch wenn sie nicht trocken wirken. Durch das zusätzliche Wasser wird Salz ausgeschwemmt und die Pflanzen können wieder ordentlich Wasser aufnehmen.

Keine Osmose durch hohen Salzgehalt

Was den Urin in größeren Mengen für die Pflanzen gefährlich macht, ist schlicht der Gehalt an verschiedensten Salzen. Im Normalfall ist der Salzgehalt im Inneren der Wurzeln höher als in der feuchten Erde. Dadurch können die Pflanzen Wasser und Nährstoffe aufnehmen und sie bis in die Blätter weiterleiten. Steigt jedoch der Salzanteil im Wurzelbereich an, ist irgendwann der Punkt erreicht, wo diese sogenannte Osmose nicht mehr funktioniert. Spätestens wenn der Salzgehalt inner- und außerhalb der Wurzeln gleich ist, geht nichts mehr. Die Pflanze kann weder Wasser noch Nährstoffe aufnehmen, sie verdurstet trotz feuchtem Bodens.

Bier mindert den Salzgehalt

Die gute Nachricht für Pflanzen: Heftiger Bier-Konsum mindert den Salzgehalt des Urins. Dennoch wird es zuerst für Kräuter und Gräser, dann für Sträucher und Bäume irgendwann bedenklich. (APA)