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Intel Corp. CEO Paul Otellini mit einem 12 Inch Penryn-Wafer

AP Photo/Paul Sakuma
Der Schlagabtausch zwischen den beiden Prozessorherstellern Intel und AMD geht in die nächste Runde. Nachdem AMD erst Ende Sommer seine neuen nativen Vierkern-Chips "Barcelona" vorstellte, kontert Intel nun mit ganzen 15 frischen Server-Prozessoren und einer neuen Core 2 Extreme Desktop-CPU, allesamt basierend auf der kleineren 45 nm großen Strukturbreite der Penryn-Serie. Die Mainstream-Modelle für Standrechner und Laptops sollen im ersten Quartal 2008 folgen.

Effizienter

Um die Chips abermals schrumpfen zu lassen, musste Intel für die Fertigung auf neue Materialien setzen. Im Rennen um immer schnellere und stromsparendere Prozessoren stießen die Chip-Produzenten immer wieder auf physikalische Probleme. Durch die Erforschung neuer Verarbeitungstechniken gelang es Intel dabei die Strukturbreite neuerlich zu schmälern und so die Energieeffizienz zu erhöhen.

Dabei kommen erstmals anstelle von Silizium neue Materialien zum Einsatz, die die Energieeffizienz steigern, wie Intel erklärte. Die Herstellung der Prozessoren komme zudem ohne die Verwendung von Blei aus und ab 2008 auch ohne Halogen.

Die Produktion der Prozessoren erfolgt im 45 Nanometer-Fertigungsprozess, bei dem sich die Zahl der Transistoren auf dem Chip im Vergleich zum 65nm-Verfahren verdoppelt. Dadurch finden jetzt 410 Millionen Transistoren auf einem Dualcore- und 820 Millionen Transistoren auf einem Quadcore-Prozessor Platz, wie Intel erklärte. Damit steige die Rechenleistung und sinke der Stromverbrauch.

Sowohl IBM als auch AMD planen Chips basierend auf einer ähnlichen Technologie noch nächstes Jahr zu veröffentlichen.

Weniger Watt

Im Konkreten reicht die Palette neuer Serverprozessoren der Xeon-Serie von Low-Voltage-Zweikernrechnern mit 1.86 GHz bei 65 Watt Stromverbrauch (Xeon E5205 für 177 Dollar) bis zum 3,2 GHz schnellen Xeon X5482 (für 1.279 Dollar) mit 150 Watt Stromverbrauch. Dazwischen liegen die Unterschiede teilweise nur im Detail. Die oftmals gleich getakteten Kerne variieren so etwa nur beim Front-Side-Bus, der zwischen 1333 und 1666 MHz liegt.

Der einzige neue Desktop-Prozessor ist der Core 2 Extreme QX9650. Ein Vierkernrechner mit 3 GHz, FSB 1333 und 130 Watt Stromverbrauch. Intel setzt den Preis bei 999 Dollar an.

Kampfansage

Der Start der neuen Penryn-Reihe ist eine direkte Kampfansage an AMD, dessen Markteinführung der Barcelona-Serie nur schleppend vorangeht. Zwar konnte man im dritten Quartal wieder Marktanteile zurückgewinnen, erste größere Profite werden allerdings erst für das vierte Quartal erwartet.

Im Desktop-Bereich will AMD mit neuen Spider- und Puma-Chips für Standrechner und Laptops Anfang 2008 neuerlich Druck ausüben. Doch Intel plant zur gleichen Zeit die Einführung seiner neuen Penryn-Modelle für die Endkunden, die dann ebenfalls, wie ihre Server-Pendants, mit höherer Energieeffizienz aufwarten können. (zw)