Biden und Harris Hand in Hand auf einem Balkon
US-Präsident Biden mit seiner Vize Kamala Harris.
AFP/MANDEL NGAN

Philadelphia – In einem Interview mit dem Radiosender Wurd im US-amerikanischen Philadelphia bezeichnete sich US-Präsident Joe Biden am Freitag als "erste schwarze Vizepräsidentin" – ein Titel, den natürlich seine Stellvertreterin Kamala Harris innehat. "Übrigens bin ich stolz, wie gesagt, die erste Vizepräsidentin, die erste schwarze Frau zu sein, die an der Seite eines schwarzen Präsidenten dient", sagte Biden. Dabei vermengte er Harris' Rolle mit seiner eigenen Zeit als Vize des früheren US-Präsidenten Barack Obama.

Biden dürfte versucht haben, Beispiele für seine langjährige Zusammenarbeit mit afroamerikanischen Kolleginnen und Kollegen aufzuzählen. Dabei verlor er jedoch mehrmals den Faden.

Seit seiner TV-Debatte gegen Donald Trump in der vergangenen Woche wird heftig debattiert, ob Biden für eine zweite Amtszeit als US-Präsident geeignet ist. Während der Diskussion versprach sich Biden wiederholt, wusste nicht weiter, brach ab oder sah ins Leere. Kommentatoren halten ihn für zu betagt für eine mögliche zweite Amtszeit, an deren Ende er bereits 86 Jahre alt wäre. Das Weiße Haus und die Demokratische Partei hielten Biden zunächst weiterhin die Stange. Auch er selbst bekräftigte, weiterhin antreten zu wollen. Erst in den vergangenen Tagen kritisierten einige Parteimitglieder Biden offen, darunter auch Nancy Pelosi, die frühere Sprecherin des Repräsentantenhauses. "Ich finde es legitim zu fragen, ob das nur ein Vorfall oder ein Gesundheitszustand ist", sagte sie in einem Interview mit dem Sender MSNBC. (rio, 5.7.2024)