Drei Polizeiautos vor Stephansdom.
Nach Hinweisen auf einen möglichen Anschlagsplan wurde der Wiener Stephansdom zu Weihnachten 2023 besonders geschützt.
APA/MAX SLOVENCIK

Wien – Im Zusammenhang mit angeblichen Anschlagsplänen gegen den Wiener Stephansdom steht die zweite Verdächtige nun vor der Abschiebung, ein Tadschike wurde bereits abgeschoben. Wie der Kurier zuerst berichtete, handelt es sich bei der Betroffenen um eine tadschikisch-türkische Frau, sie wurde zudem mit einem vierjährigen Einreiseverbot belegt.

Einer Beschwerde sei am Donnerstag in Linz nicht Folge gegeben worden, erklärte der Wiener Rechtsanwalt Andreas Schweitzer, der die Frau und ihren ebenfalls als Verdächtigen geltenden Ehemann vertritt, der APA. Damit warte die Frau nun nur noch auf die Überstellung in die Türkei. Bereits zur Großmutter in die Türkei gebracht worden seien ihre Kinder. Dagegen habe er sich allerdings ausdrücklich ausgesprochen und die Zustimmung seiner Mandantin wieder zurückgezogen, meinte Schweitzer. Der Ehemann der Frau habe mittlerweile einen Asylantrag gestellt, der nun vom Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl (BFA) bearbeitet werde.

Aus U-Haft entlassen

Mangels dringenden Tatverdachts waren die vier Terrorverdächtigen aus der U-Haft entlassen und in ein Polizeianhaltezentrum überstellt worden. Dass alle vier vor der Abschiebung stehen, war im Mai bekannt geworden. Ein Mann wurde bereits nach Tadschikistan abgeschoben, hieß es aus dem Innenministerium zur APA.

Die Personen stehen im Verdacht, eine Terrorzelle der radikalislamistischen Gruppierung "Islamischer Staat Provinz Khorasan" (ISPK) gebildet zu haben. Die Gruppierung soll zur Weihnachtszeit des vergangenen Jahres einen Anschlag auf den Stephansdom und den Kölner Dom geplant haben. (APA, 5.7.2024)