An diesem Ort in New Mexiko fand am 16. Juli 1945 der erste Atomwaffentest statt.
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Der letzte Atomtest der USA fand vor über 30 Jahren statt, im Jahre 1992. Danach, kurz nach Ende des Kalten Krieges, stellte die Supermacht die regelmäßigen Tests ihres Atomwaffenarsenals ein, auch andere Länder taten es Washington gleich.

Wie die New York Times am Freitag berichtet, überlegen Vertraute des Präsidentschaftskandidaten Donald Trump aber nun, diese Tests wieder zu starten, sollte Trump die Wahlen im November gewinnen. Robert O'Brien, der während Trumps Präsidentschaft zeitweise sein Nationaler Sicherheitsberater war, fordert in der aktuellen Ausgabe von Foreign Affairs, dass Trump das Arsenal wieder im Untergrund testen sollte, um dessen "Zuverlässigkeit und Sicherheit in der realen Welt" zu überprüfen. Das würde die "technische und zahlenmäßige Überlegenheit" der USA gegenüber China und Russland aufrechterhalten, so der Berater.

An Labors ausgelagert

Seit 1992 war die Überprüfung der Atomwaffen in den USA an Labors und Experten ausgelagert worden. Auch andere Republikaner und Abgeordnete im US-Kongress hatten schon bisher kritisiert, dass diese "nichtexplosive" Art der Testung nicht ausreichend sei.

Andere wiederum sehen in der Forderung eine große Gefahr: Ein ehemaliger Nuklearexperte der Regierung von Barack Obama, Ernest J. Moniz, etwa bezeichnete den Vorschlag gegenüber dem US-Medium als "furchtbare Idee". Derartige Livetests würden genau das Gegenteil von dem bewirken, was als Ziel genannt wird: Sie würden die Welt unsicherer machen und die Gefahr eines Krieges steigern. Atomtests hätten immer globale Auswirkungen, so Moniz. (saw, 5.7.2024)