"Er hat gute, schlechte und katastrophale Tage", sagt ein Insider über den Zustand von Joe Biden. Nicht wahnsinnig beruhigend. Das am meisten Beunruhigende daran ist aber die Tatsache, dass Donald Trump jetzt echt die Wahl gewinnen könnte.

Donald Trump
Wirkt derzeit stark: Donald Trump.
AFP/ANDREW CABALLERO-REYNOLDS

Für diejenigen, die es noch nicht wissen: Trump ist nicht nur ein habitueller Lügner, elender Charakter und – wenn man seine inkohärenten Tiraden nur fünf Minuten anhört – mindestens so mental beeinträchtigt wie Biden an seinen katastrophalen Tagen – und zwar permanent; er ist vor allem eine extreme Gefahr für die Demokratie nicht nur in den USA, sondern für die gesamte westliche Welt.

Warum wollen dann 49 Prozent der Amerikaner (nach letzter Umfrage) für ihn stimmen? Weil sie ihn für so skrupellos halten, wie er ist, und das für gut finden. Sie halten ihn für energischer, rücksichtsloser, tougher, durchsetzungskräftiger als Biden. Die knappe Hälfte der Wählerschaft, die angesichts des US-Wahlrechts unter Umständen reicht, um jemanden zum Präsidenten zu machen, glaubt echt, dass sein MAGA-Slogan (Make America Great Again) richtig ist und er ihn umsetzen wird. Obwohl seine erste Amtszeit zum Beispiel von mysteriösem Einknicken gegenüber brandgefährlichen Diktatoren wie Putin und Kim Jong-un gekennzeichnet war.

Biden wirkt schwach, obwohl er es in seinen guten Momenten nicht ist. Trump wirkt stark, obwohl er das ultimative Fake ist. (Hans Rauscher, 5.7.2024)