Bitcoin und Co sollen Russland gegen Sanktionen helfen.
dpa/Fernando Gutierrez-Juarez

Die russische Zentralbank ermutigt die Unternehmen des Landes angesichts der westlichen Sanktionen, für Geschäfte mit ausländischen Partnern auf alternative Zahlungsmethoden wie Kryptowährungen zurückzugreifen. Notenbankchefin Elwira Nabiullina räumte am Mittwoch auf einer Konferenz in Sankt Petersburg ein, entsprechende Zahlungen seien eine der zentralen Herausforderungen für die russische Wirtschaft. Allerdings böten die neuen Finanztechnologien auch neue Möglichkeiten.

"Deshalb haben wir unsere Haltung zur Verwendung von Kryptowährungen bei internationalen Zahlungen aufgeweicht und erlauben nun den Einsatz digitaler Vermögenswerte bei solchen Zahlungen." Im Gegensatz zu traditionellen Zahlungsmitteln sind Kryptowährungen unabhängig von Institutionen wie Banken oder Regierungen. Daher lässt sich deren Einsatz nur schwer regulieren.

Der Westen reagiere "sehr schnell"

Der Chef der zweitgrößten russischen Bank VTB, Andrej Kostin, sagte auf der Tagung, die Mechanismen zur Erleichterung internationaler Zahlungen sollten vom Gesetzgeber als Staatsgeheimnis eingestuft werden. "Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass genau jetzt in diesem Moment in der US-Botschaft ein Untersekretär sitzt und jede unserer öffentlichen Aussagen aufschreibt. Vielleicht sitzt er sogar hier." Was immer auch auf russischer Seite unternommen werde, die Reaktion der westlichen Länder sei "sehr schnell", sagte Kostin. Zahlreiche westliche Staaten haben nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine Strafmaßnahmen verhängt. (Reuters, red, 4.7.2024)