Die Epidemie grassiert in den USA, zahlreiche Kuhherden in mehreren US-Bundesstaaten sind erkrankt (Symbolbild).
AP/Charlie Neibergall

Washington – Zum vierten Mal innerhalb weniger Monate ist in den USA ein Mensch an Vogelgrippe erkrankt, nachdem er Kontakt mit infizierten Milchkühen hatte – diesmal im Bundesstaat Colorado. Wie bei den bisherigen Fällen habe die Frau in einem Milchviehbetrieb gearbeitet und sei dort mit Kühen in Kontakt gewesen, bei denen das H5N1-Virus nachgewiesen worden sei, teilte die Gesundheitsbehörde CDC am Mittwoch mit.

Im April war ein erster Vogelgrippefall bei einem Arbeiter einer Milchviehfarm in Texas bekannt geworden, anschließend wurden zwei weitere Fälle in Michigan gemeldet. Die Patientin in Colorado habe lediglich leichte Symptome der Vogelgrippe an den Augen gezeigt und ein antivirales Medikament erhalten. Seitdem habe sie sich erholt, hieß es. Die CDC rief jedoch erneut zu Vorsichtsmaßnahmen für Farmarbeiter auf, die mit infizierten Kühen in Kontakt kommen. Hinsichtlich des Falls in Colorado würden "weitere genetische Analysen" vorgenommen, um mögliche Virusvarianten zu erkennen, was "die Risikobewertung" der Behörde für die Bevölkerung "ändern könnte".

Vogelgrippe als nächste Pandemie?

Das Vogelgrippevirus H5N1 hat in den vergangenen Monaten zunehmend auf Säugetiere übergegriffen, unter anderem auf Milchvieh in den USA. In mehreren US-Bundesstaaten sind zahlreiche Kuhherden infiziert, die Epidemie wurde erstmals im März festgestellt.

Auch mehrere Menschen infizierten sich bereits, was Befürchtungen einer drohenden Pandemie weckte. Der Chefvirologe der Berliner Charité, Christian Drosten, bezeichnete das Vogelgrippevirus angesichts der Ausbreitung von H5N1 in den USA als möglichen Auslöser für eine kommende Pandemie. (APA, 4.7.2024)