Der graue Wolf ist das Symbol der rechtsextremen "Ülkücü"-Bewegung (Symbolbild).
APA/GEORG HOCHMUTH

Berlin/Leipzig – Nach dem Wirbel um den Wolfsgruß des türkischen Nationalspielers Merih Demiral im Achtelfinale gegen Österreich ist die Debatte um ein Verbot der Grauen Wölfe in Deutschland wiederaufgeflammt. Die Partei Die Linke forderte das Verbot: "Wenn ein Fußballspieler in Deutschland ungestraft den Gruß der Rechtsextremisten zeigen kann, muss das ein Weckruf für die Bundesregierung sein", sagte Bundesgeschäftsführerin Katina Schubert dem Berliner Tagesspiegel.

"Die Ampel muss die faschistische Terrororganisation Graue Wölfe endlich verbieten. Dann wäre auch das Zeigen des Wolfsgrußes strafbar", so Schubert weiter. In vielen EU-Staaten seien die Grauen Wölfe zu Recht verboten. "Nur die Bundesregierung schaut weg und will das Problem nicht erkennen", sagte Schubert. Unter anderem forderte Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) via X, der Wolfsgruß müsse verboten werden. Auch die CDU plädiert dafür.

 Untersuchung gegen Demiral 

Der türkische Abwehrspieler Demiral hatte am Montag nach seinem zweiten Tor beim 2:1-Erfolg gegen Österreich in Leipzig den sogenannten Wolfsgruß gezeigt. Die europäische Fußballunion Uefa hat deshalb ein Untersuchungsverfahren gegen ihn eingeleitet. Es gehe dabei um ein angebliches unangemessenes Verhalten des 26-Jährigen, teilte die Uefa am Mittwochvormittag mit.

"Graue Wölfe" ist eine Bezeichnung für die "Ülkücü"-Bewegung. Ihr Symbol ist der graue Wolf. Die Bewegung wurde in den 1960er-Jahren von Alparslan Türkes gegründet und steht für eine rassistisch-nationalistische Ideologie, die von der historischen und moralischen Überlegenheit der Turkvölker ausgeht und Abweichungen davon diskriminiert. (APA, 4.7.2024)