Der sogenannte Wolfsgruß (mit den Fingern wird ein Wolfskopf simuliert) ist das Symbol der äußerst gewaltbereiten türkischen Ultranationalisten und Faschisten, von denen es nicht wenige gibt. Ihre politische Gruppierung sind die Grauen Wölfe, die es überall in Europa mit türkischer Migrationsbevölkerung gibt.

Merih Demiral zeigt den Wolfsgruß.
Die Uefa hat eine Untersuchung wegen seines Torjubels eingeleitet: Merih Demiral.
AFP/RONNY HARTMANN

In Österreich ist der Wolfsgruß, aber nicht die Grauen Wölfe verboten. Das Symbol geht auf eine nationale Legende aus der Ursprungszeit der Turkvölker in Zentralasien zurück. Die Partei der Grauen Wölfe ist in der Türkei die ultranationalistische MHP, mit deren Hilfe sich Erdoğan an der Macht hält.

Der türkische Nationalspieler Merih Demiral hat beim Match gegen Österreich zweimal, nach jedem seiner beiden Tore, den Wolfsgruß gezeigt. Er sei eben Türke, sagte er, nichts anderes bedeute sein Zeichen.

Der Fußballverband Uefa ermittelt, man kann gespannt sein, ob er sich zu einer ernsthaften Sprache, oder gar einer Sperre, durchringt.

Nationalismus im Fußball, zumal im türkischen, überrascht niemanden wirklich. Die Public Viewings in Österreich verliefen immerhin nur mit ein paar kleineren Zwischenfällen. Aber der Wolfsgruß ist eine eindeutig faschistische Geste und vermittelt nicht nur Stolz aufs Türkentum, sondern Hass auf andere (Kurden, Israelis, Armenier, Griechen). Das sind Rechtsextremisten, und sie gehören als solche behandelt. (Hans Rauscher, 3.7.2024)