Antisemitismus-Diskussionen überschatteten 2022 die Documenta.
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Kassel - Nach dem Rücktritt der Findungskommission der Documenta 16 Ende vergangenen Jahres hat der Aufsichtsrat der Weltkunstschau in Kassel ein neues Gremium berufen. "Ich bin mir sicher, dass die multiperspektivische fachliche Zusammensetzung der neuen Findungskommission zu einem zukunftsweisenden Vorschlag für die Künstlerische Leitung führt", sagte der Geschäftsführer der Documenta und Museum Fridericianum gGmbH, Andreas Hoffmann, laut Mitteilung.

"Damit ist der Grundstein dafür gelegt, dass die internationale Kunstwelt wieder gewohnter und willkommener Gast in Kassel sein wird", betonte er. Die Documenta 15 im Jahr 2022 war von internationalen Antisemitismus-Diskussionen überschattet worden. Nach Antisemitismus-Vorwürfen auch gegen ein Mitglied der Findungskommission für die für 2027 geplante Documenta 16 war im November 2023 zunächst dieses Mitglied und später die gesamte Findungskommission zurückgetreten. Das Gremium hat die Aufgabe, eine künstlerische Leitung für die kommende Weltkunstschau vorzuschlagen.

Neue Namen

Die Mitglieder der Findungskommission sind der Kunsthistoriker und Direktor des Museums Ludwig in Köln Yilmaz Dziewior, der freie Kurator Sergio Edelsztein, die Kuratorin, Professorin und Expertin für Kulturpolitik N'Goné Fall sowie die Kuratorin Yasmil Raymond, die noch bis Ende Juli Rektorin der Frankfurter Städelschule und Direktorin des Portikus ist. Zudem gehören die künstlerische Leiterin des Jim Thompson Art Center in Bangkok Gridthiya Gaweewong und die Direktorin des Mori Art Museum in Tokio Mami Kataoka dem Gremium an.

Die Documenta gilt neben der Biennale in Venedig als wichtigste Ausstellung für Gegenwartskunst. Die 16. Ausgabe der Schau soll vom 12. Juni bis 19. September 2027 in Kassel stattfinden. (APA, 3.7.2024)