Marko Arnautovic applaudiert den österreichischen Fans in Leipzig. Italienische Medien attestieren ihm und dem ÖFB-Team "einen modernen Fußball mit viel Qualität".
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Wien – Die österreichische Fußballnationalmannschaft ist am Dienstagabend mit einer 1:2-Niederlage im Achtelfinale gegen die Türkei bei der EM ausgeschieden – auch durch eine Glanzparade in der 94. Minute von Torhüter Mert Günok. Das schreiben internationale Medien:

TÜRKEI:

CNN Türk: "Merih Demiral hat EM-Geschichte geschrieben."

TRT Spor: "Warte Berlin, unsere Jungs kommen! Wir sind im Viertelfinale ..."

Fanatik: "Holt die Fahnen raus."

Hürriyet: "Merih Demiral traf und rettete die Nationalmannschaft."

Ntv Spor: "Die Nationalmannschaft erreichte in der Nacht von Merih Demiral das Viertelfinale."

DEUTSCHLAND:

Bild: "Rangnick ist Raustria! Die Türkei feiert das nächste Fußball-Fest! Das Team von Trainer Vincenzo Montella (50) zieht bei der EM ins Viertelfinale ein, schaltet Geheimfavorit Österreich durch einen 2:1-Sieg aus. Die Mannschaft von Trainer Ralf Rangnick (66) scheidet aus."

Münchner Merkur: "Die Türkei stoppt Österreichs Märchen. Ralf Rangnicks Traum vom österreichischen EM-Wunder ist ausgerechnet in seiner alten fußballerischen Heimat Leipzig jäh geplatzt."

Süddeutsche Zeitung: "Ois oasch für Österreich. Tränen, fatalistische Worte und bösartige Furien: Die Österreicher beklagen nach dem 1:2-Schock gegen die Türken ihr Schicksal und eine Riesentat des gegnerischen Torwarts – doch in all die Enttäuschung mischt sich Hoffnung."

ITALIEN:

Gazzetta dello Sport: "Montella, der einzige Italiener, der in dieser EM noch im Rennen ist, ohrfeigt den deutschen Fußballguru Rangnick mit einer perfekt vorbereiteten Strategie. Österreich gelingt es nicht, die türkische Abwehr zu durchbrechen. Sabitzer verliert sich, Arnautovic spielt auf berechenbare Weise."

Corriere dello Sport: "Dank eines Meisterwerks von Montella scheiden die Österreicher aus dem EM-Turnier aus. Montella ist der einzige glückliche Italiener in Deutschland und jubelt über die fantastische Leistung seiner Truppe. Österreich mit der jüngsten Mannschaft des Turniers und ohne Calhanoglu im Kader zu besiegen, ist ein außerordentliches Resultat."

Tuttosport: "Schmid und Sabitzer verfangen sich im türkischen Verteidigungsnetz und können Arnautovic nicht unterstützen. Demiral versenkt die österreichische Abwehr."

Corriere della Sera: "Arnautovic und Co scheiden aus dem Turnier aus, nachdem sie einen modernen Fußball mit viel Qualität gezeigt haben. Trainer Montella verbindet das türkische Feuer, das von nahezu fanatischen Fans genährt wird, mit seiner Ausgewogenheit und rettet die italienische Trainerriege nach dem K. o. von Spalletti."

La Repubblica: "Die Türkei hat den Favoriten Österreich bei einem heldenhaften Match aus reinem Widerstand besiegt. Montella hat Rangnicks Truppe in sein Netz eingefangen, zuerst mit Taktik und dann mit Herz. Die türkischen Abwehrspieler haben mit allen Mitteln Widerstand geleistet."

Geht es nach italienischen Medien, hat er, Vincenzo Montella, Ralf Rangnick eine Ohrfeige verpasst.
EPA/ABEDIN TAHERKENAREH

GROSSBRITANNIEN:

Guardian: "Günoks Wunder hält Österreich in Schach, nachdem Demiral die Türkei zum Sieg getrieben hat. Dieses Spiel hatte durchweg epischen Charakter und wurde durch einen Moment entschieden, der in die türkische Fußballfolklore eingehen wird."

Sun: "Demirals Doppelpack und eine 'Banks'-Parade werfen Rangnicks Team raus und bringen die Türken ins EM-Viertelfinale. Es war die größte internationale Rettungstat seit Gordon Banks vor 54 Jahren, als er Pelé abwehrte. Mert Günok sorgte mit einer Glanzleistung dafür, dass Leipzig ein Vorort von Istanbul blieb."

SPANIEN:

Marca: "Zum Leiden verdammt. So scheint es der Türkei von Vincenzo Montella bei der Euro 2024 zu gehen. Nach einer quälenden Qualifikation für das Achtelfinale sicherten sich die Türken ihren Platz im Viertelfinale durch eine Last-Minute-Parade in der Nachspielzeit von Mert Günok gegen Christoph Baumgartner."

El Pais: "Demiral und Günok demontieren die österreichische Maschine. Die Türkei nutzte zwei Eckbälle zur Führung, die der Torhüter von Besiktas gegen eine von Nervosität geprägte österreichische Mannschaft festhielt."

FRANKREICH:

L'Equipe: "Das spektakuläre EM-Achtelfinale zwischen der Türkei und Österreich (2:1) am Dienstag entschied sich durch drei Eckbälle, bei denen die Mannschaften die Mängel der Zonenmarkierung ausnutzten."

SCHWEIZ:

Blick: "Doppelpacker Demiral wirft Ösis aus EM-Turnier. Brutal für Österreich – die Hammergruppe D mit Frankreich, Holland (beide im Viertelfinale) und Polen auf Platz 1 abgeschlossen und nun das enttäuschende Aus im EM-Achtelfinal gegen die Türkei. Also gegen den Gegner, den man bei einem Testkick im März noch mit 6:1 abgefertigt hat." (APA, red, 3.7.2024)