Wero ermöglicht Überweisungen à la Paypal.
Wero

Das neue europäische Bezahlsystem Wero ist an den Start gegangen und soll Platzhirschen aus den USA wie Paypal, Mastercard und Visa Paroli bieten. Die digitale Geldbörse (Wallet) soll in Deutschland etwa bei den meisten Sparkassen und Volks- und Raiffeisenbanken Zahlungen von Handy zu Handy ermöglichen. Dies soll in Echtzeit funktionieren, also binnen zehn Sekunden.

Die European Payment Initiative (EPI) besteht aus 14 europäischen Banken und zwei Zahlungsdienstleistern. Während die deutsche Commerzbank nicht teilnimmt, ist etwa die Deutsche Bank zwar Mitglied des Gemeinschaftsunternehmens EPI, wird mit Wero aber wohl erst zu einem späteren Zeitpunkt an den Start gehen.

Unabhängigkeit von den USA

Die EPI will Europas Unabhängigkeit im Zahlungsverkehr verstärken. Mit Wero soll der Vormarsch von großen US-Finanzkonzernen wie Visa, Mastercard und Paypal gestoppt werden. Vorbild ist die Smartphone-Bezahllösung Twint aus der Schweiz, die dort sehr beliebt ist. Nutzen soll man den Bezahldienst innerhalb der bankeigenen Apps – eine eigene Wero-App soll nicht erforderlich sein. Anfangs sollen nur Überweisungen von Konto zu Konto möglich sein. Ab 2025 soll man mit Wero auch online und 2026 im Einzelhandel zahlen können.

Kritiker werfen der Initiative vor, zu spät am Markt zu sein. Zudem fokussiert sich Wero anfangs vor allem auf Deutschland, Belgien und Frankreich. Andere große Länder wie Italien, Spanien und Portugal sind derzeit nicht dabei – genauso wie Österreich. (APA, red, 3.7.2024)