Nicht mehr Microsoft-, sondern Basketballteam-Chef: Steve Ballmer (links).
USA TODAY Sports via Reuters Con

Der Ex-Microsoft-Chef Steve Ballmer hat am Montag den Unternehmensgründer Bill Gates in Sachen Reichtum überholt. Damit ist Ballmer Bloomberg-Daten zufolge die sechstreichste Person der Welt. Ballmer liegt mit seinem Vermögen von 157 Milliarden US-Dollar knapp vor seinem Ex-Kollegen Bill Gates.

Die Gründe liegen in unterschiedlichen Investmentstrategien: Während Gates sein Vermögen diversifiziert anlegte, soll Ballmer über 90 Prozent in Microsoft-Aktien angelegt haben. Die sind dank des KI-Booms heftig gewachsen.

Von Aktien und Dividenden

Microsofts Aktien-Anstieg ist vor allem der Beteiligung am ChatGPT-Entwickler OpenAI zuzuschreiben. Vom Erfolg von OpenAI profitierte auch Microsoft – und Anteilseigner wie Ballmer. Die geflügelte Abkürzung KI ist allerdings nicht allein für Ballmers finanziellen Höhenflug verantwortlich.

333,2 Millionen Microsoft-Aktien besaß der Ex-Microsoft-Chef im Jahr 2014. Damals legte Ballmer zuletzt seine Besitzverhältnisse offen. Diese 333,2 Millionen entsprechen rund vier Prozent des Unternehmens. Allein heuer bringen ihm diese fast eine Milliarde Dollar ein – unabhängig davon, wie sich die Aktie künftig entwickelt.

Dass Balmer sich nicht gänzlich auf den (Miss-)Erfolg von Innovationen wie Microsoft Recall verlassen muss, liegt an Microsofts Umgang mit Aktionärinnen und Aktionären: Seit 2003 erhalten diese Dividenden. Das waren im Jahr 2003 drei Dollar pro Aktie und Jahr. Diese Beteiligungen wurden bis dato nie gekürzt.

Variable Spendabilität

Bill Gates investierte wesentlich breiter: Er steckte die Hälfte seines Geldes beispielsweise in die Holding Cascade Investment, eine Investmentgesellschaft mit Sitz in Kirkland.

Der Microsoft-Gründer konnte daher gar nicht so stark vom KI-Höhenflug profitieren wie Steve Ballmer. Das ist allerdings nicht der einzige Grund: Der Microsoft-Gründer spendete auch weit mehr. Gemeinsam mit seiner Ex-Frau Melinda French Gates und Warren Buffett hat Gates die 75 Milliarden schwere Gates Foundation aufgebaut – zum Großteil aus seinem eigenen Vermögen.

Ballmer ist zwar nicht als Philanthrop bekannt, bleibt aber nicht gänzlich auf seinem Vermögen sitzen: Er spendete bereits große Summen an Universitäten und ermöglichte das Entstehen der Organisation USAFacts. Diese will die Öffentlichkeit darüber informieren, wie die US-Regierung Steuermittel einsetzt und welche Auswirkungen das hat.

Musk und Bezos vorn

Im Ranking der reichsten Personen liegen vor Ballmer Elon Musk (Tesla, Space X) mit 240 Milliarden Dollar und Jeff Bezos (Amazon) mit 217 Milliarden Dollar, Bernard Arnault (Luxusunternehmen LVMH), Mark Zuckerberg (Facebook) und Larry Page (Google).

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Von der IT zum Basketball

Ballmer löste Bill Gates 2000 als CEO von Microsoft ab. Letzterer hatte das Unternehmen 1975 gemeinsam mit Paul Allen gegründet. Ballmer war einer der ersten Microsoft-Mitarbeiter. 2014 begab er sich in den Ruhestand, wurde größter Microsoft-Aktionär und kaufte die Los Angeles Clippers – ein NBA-Basketballteam, das heute circa 4,6 Milliarden Dollar wert ist. Seitdem feuert er keine ITler, sondern Basketballspielerinnen und -spieler (an). (jsa, 3.7.2024)