Blick auf Wasserstoffbehälter.
Die Produktion von grünem Wasserstoff ist aufwendig und teuer, der Energieträger sollte nur dort eingesetzt werden, wo es keine Alternative gibt.
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Grüner Wasserstoff scheint das Allheilmittel zu sein, um die Energiewende zu einem guten Ende zu bringen. Dieser ist allerdings um viele Hausnummern teurer als der konventionelle, mit viel klimaschädlichem Kohlendioxid angereicherte graue Wasserstoff. Die Hoffnung vieler ist, dass der Preis für grünen Wasserstoff sinkt und der saubere Energieträger somit rasch in die Breite diffundieren kann. Ein schöner Traum, nur leider völlig unrealistisch.

Mühsamer Ausbau

Für die Herstellung von grünem Wasserstoff sind Unmengen an erneuerbarer Energie notwendig. Um so viel Wasserstoff klimaschonend herzustellen, wie zur Befriedigung aller Bedürfnisse benötigt würde, müsste Österreich mit Windrädern und Solarmodulen zugepflastert werden. Wenn man weiß, wie mühsam der Ausbau von Wind und Solar zur Deckung des täglichen Strombedarfs ist, kann man ermessen, wie utopisch darüber hinausgehende Begehrlichkeiten sind. Wasserstoff aus Nordafrika klingt zwar gut, kann aber schon beim nächsten politischen Umsturz ein verlorenes Investment sein.

So stark wie erhofft wird der Preis für grünen Wasserstoff folglich nie und nimmer sinken. Damit ist gewährleistet, dass der "Champagner" unter den Energieträgern nur dort zum Einsatz kommt, wo es keine Alternativen gibt, wie in der Stahl- und Chemieindustrie bzw. in der Luft- oder Schifffahrt und eventuell beim Lkw. Alles andere kann und soll mit Strom betrieben werden. Das ist effizienter und billiger. (Günther Strobl, 3.7.2024)