Die alljährlich von der deutschen Verbraucherorganisation Foodwatch verliehene Negativauszeichnung, der Goldene Windbeutel, wurde heuer zum 13. Mal verliehen und ging an ein Produkt von Alete. 57 Prozent von über 55.000 Verbraucherinnen und Verbrauchern hatten unter den fünf nominierten Produkten die versteckte Zuckerbombe für Kinder von Alete auf Platz eins gewählt. Das Unternehmen hatte den Preis für die dreisteste Werbelüge bereits in den Jahren 2014 und 2017 gewonnen.

Der Vorwurf im Jahr 2024 lautet: Die mit dem Claim "ohne Zuckerzusatz" beworbenen, gefriergetrockenen Obsties für Kinder enthielten 72 Prozent Zucker. Damit falle das Produkt in die Kategorie Süßigkeit und sei alles andere als eine "gesunde Zwischenmahlzeit". Aufgrund des hohen Zuckergehalts dürfte es laut WHO-Kriterien nicht an Kinder beworben werden. Der Hersteller räumte angesichts der Nominierung ein, dass es bei den Obsties zu einer "Aufkonzentrierung des natürlichen (Frucht-)Zuckers" komme.

Auf den Plätzen zwei und drei landeten das Langnese-Eis Cremissimo Bourbon Vanille von Unilever und der vegane Schinken Spicker Mortadella von Rügenwalder Mühle. Unilever hatte die Packungsgröße des Eises von 1300 ml auf 900 ml verringert – und den Preis von 3,99 Euro beibehalten. Rügenwalder Mühle bewirbt seinen veganen Schinken mit dem Slogan "Auf Basis von Sonnenblumenkernen". Das Produkt enthält allerdings nur zwei Prozent Sonnenblumenprotein. (red, 2.7.2024)