Jonas Kaufmann wird ab kommender Saison Festspielintendant in Erl.
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Der deutsche Startenor Jonas Kaufmann, der im September als Intendant der Tiroler Festspiele Erl antreten wird, plant, eine sechsjährige Amtsperiode zu absolvieren. Inhaltlich setzt Kaufmann auf "Stilvielfalt" und will auch zeitgenössischer Musik Raum geben. Man wird sehen. Das einst von Dirigent Gustav Kuhn gegründete Festival war jedenfalls immer schon um Buntheit bemüht.

Noch ist es aber nicht so weit. Diesen Sommer wird Bernd Loebe in seinem letzten Intendantenjahr noch einmal die ganz große Welterzählung in Opernform bieten. Gezeigt wird Richard Wagners Ring des Nibelungen, also Rheingold, Walküre, Siegfried und Götterdämmerung, und dies in der wiederaufgenommenen Inszenierung von Brigitte Fassbaender.

Konzerte und "Mazeppa"

Neben den Wagner-Opern, auf die auch Kaufmann in Hinkunft nicht verzichten wird, da das Gesamtwerk Wagners zum Grundcharakter des Festivals gehört, steht mit Mazeppa eine Oper von Tschaikowski auf dem Spielplan. Sie fällt in den konzeptuellen Erl-Bereich der Neu- und Wiederentdeckung.

Wie es so schöne Tradition ist in Erl, wird auch um die Oper herum konzertiert. Zur Festeröffnung (am 4. Juli) hört man Orchester und Chor der Tiroler Festspiele Erl mit Werken von Gustav Mahler oder Felix Mendelssohn Bartholdy. Die Osttiroler Musicbanda Franui, die eine kammermusikalischen Weg gefunden hat, um Klassiker wie das Liedgut von Franz Schubert in folkloristische Edelarrangements zu transferieren, ist ebenfalls als Stammgast zugegen.

Außerdem ertönt kleine, feine Kammermusik: Es spielt das Schumann Quartett, es erweckt das Ensemble Péridot unter dem Motto "Mozart in Prag" entsprechende Komponisten (die Ouvertüre aus Don Giovanni ist dabei). Auf Familienbedürfnisse wird konzertant bei "Das Light-Motiv" Rücksicht genommen. Am 28. Juli geht das Festival dann mit dem Ende der Götter, als dem letzten Ring-Teil, zu Ende. (Ljubiša Tošić, 2.7.2024)