Ob obszöner Kühlschrankmagnet, Schnapsglas mit beleidigendem Sinnspruch oder Penis als Bieröffner –Touristen sollen es künftig schwerer haben, nach ihrer Rückkehr aus dem Urlaub zu Hause zu sagen: "Dieses Souvenir habe ich aus Barcelona!" Die katalanische Hauptstadt plant die Einführung strenger neuer Maßnahmen, um den Souvenirverkauf und das Anbieten von Objekten mit "schlechtem Geschmack" einzuschränken. Schon seit 2018 arbeitet die Stadtverwaltung von Barcelona daran, die Spielregeln für Souvenirgeschäfte in der Stadt zu ändern – auch, um den Ansturm von Touristen in Wohngebieten besser in den Griff zu bekommen.

Hell- und dunkelbraune Holzpenisse mit Kapselheber und Preisschild
Penisse als Souvenirs vermitteln laut den Stadträten "nicht die Werte der katalanischen Hauptstadt".
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Die Stadträte sind der Meinung, dass solche Souvenirs die vielbesuchten Straßen Barcelonas "entwerten", wie dem Nachrichtenportal "catalannews.com" zu entnehmen ist. Zu den geschützten Zonen, in denen bereits Beschränkungen für Souvenirläden gelten, gehören die Viertel Sagrada Família, Ciutat Vella, Sant Antoni, Camp Nou, Park Güell und Casa Vicens.

Die vorgeschlagenen Maßnahmen sehen nun aber auch vor, dass der Verkauf und die Zurschaustellung von sexistischen, homophoben T-Shirts und Penisutensilien verboten werden. Jordi Coronas, ein Mitglied der Esquerra Republicana de Catalunya (ERC) (Republikanische Linke Kataloniens) in Barcelona, sagt dazu: "Barcelona wird durch seine Souvenirs auch in die Welt projiziert. Penisse mit Barcelona-Branding oder T-Shirts mit sexistischen und homophoben Botschaften vermitteln nicht die Werte der katalanischen Hauptstadt. Wir fordern eine Änderung der Vorschriften, um das Image der Stadt und ihres Handels zu verbessern."

Obwohl der Antrag des Stadtrats, den Verkauf solcher Souvenirs zu beschränken, bereits angenommen wurde, ist unklar, wann die neuen Regeln für Tausende von Artikeln in Barcelona in Kraft treten werden. (red, 2.7.2024)