Der Hype ist dermaßen groß, dass ihm nicht einmal Apple entkommt. Unter dem Namen Apple Intelligence will der iPhone-Hersteller kommenden Generationen seiner Betriebssysteme eine Fülle von KI-Funktionen verpassen. Von Zusammenfassungen über die Erstellung oder Veränderungen von Inhalten bis zu einer besseren Version von Siri soll dabei die Palette jener Features reichen, die ab Herbst für die ersten User verfügbar sein sollen.

Apple-Chef Tim Cook weiß neue Einnahmequellen zu finden.
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Keine Details nannte Apple dabei zur Preisgestaltung, und damit vor allem zur Frage, ob die gezeigten Funktionen langfristig kostenlos bleiben sollen. Ein aktueller Bericht meint nun, eine Antwort darauf zu haben, und die könnte vielen Apple-Usern nicht gefallen.

Abodienst

Unter dem Namen Apple Intelligence+ soll es künftig einen Premiumabodienst für KI-Funktionen bei iOS, Mac OS und Co geben, das berichtet Apple-Experte Mark Gurman bei Bloomberg. Auf diesem Weg wolle Apple neue Einnahmequellen für sein weiterhin stark wachsendes Servicegeschäft erschließen. Im Jahr 2023 hat Apple mit diesem Bereich bereits einen Jahresumsatz von 85 Milliarden US-Dollar generiert – ein Plus von neun Prozent zum Vorjahr.

Unklar bleibt dabei, was von den KI-Features Apple eigentlich vergolden will. Von den vorgezeigten Funktionen würde sich auf den ersten Blick nicht wirklich etwas anbieten. Die meisten davon laufen direkt am Gerät der User, hierfür noch einmal extra Geld zu verlangen wäre selbst für Apple überraschend. Zwar kann ein Teil der Funktionen in die Cloud ausgelagert werden, aber auch da war noch nichts zu sehen, das ein Abo rechtfertigen würde.

Bliebe noch die Integration mit Chatbots wie ChatGPT, die bereits vorgezeigt wurde. Da Apple hierfür aber laut früheren Berichten nichts zahlt, erscheint auch das unwahrscheinlich. Insofern ist am ehesten davon auszugehen, dass es um noch nicht gezeigte, aufwendigere Features geht, die dann in der Private Cloud von Apple laufen werden.

Gemini

Unterdessen scheint es immer wahrscheinlicher, dass ChatGPT wohl nicht der einzige externe Chatbot bleiben wird, der eine direkte Anbindung an Siri erhält. Wie schon früher spekuliert, sollen Apple und Google knapp vor einer Einigung stehen, über die auch Gemini am iPhone angeboten werden soll.

Nutzerinnen und Nutzer in der EU können all das aber ohnehin mit einer gewissen Gelassenheit verfolgen, werden sie doch vorerst von all dem exakt nichts haben. So soll Apple Intelligence zunächst im Herbst nur in den USA und auf Englisch verfügbar sein, andere Länder und Sprachen sollen dann erst 2025 folgen. In der EU kommt aber durch den Streit von Apple mit der EU rund um den Digital Markets Act noch weitere Unsicherheit in dieser Hinsicht hinzu. (apo, 2.7.2024)