Athen – Griechische Feuerwehrleute kämpfen am Dienstag den zweiten Tag in Folge gegen Wald- und Buschbrände auf den Inseln Kos, Chios und Kreta. Hunderte Touristen und Einheimische wurden auf Kos über Nacht evakuiert, konnten aber mittlerweile in ihre Hotels und Häuser zurückkehren. Als das Feuer in der Nacht den Küstenort Kardamaina erreichte, suchten die Menschen Zuflucht in einem Sportzentrum und anderen Unterkünften, sagte Christos Efstratiou, stellvertretender Gouverneur der Dodekanes-Inselgruppe, gegenüber Reuters. In den vergangenen 24 Stunden sollen laut Feuerwehr im ganzen Land rund 50 Brände ausgebrochen sein – fast alle seien jedoch schnell unter Kontrolle gebracht worden.

Das Feuer auf Kos war am Dienstagmorgen abgeklungen, sodass die Menschen zurückkehren konnten, und es gab keine Schäden an Gebäuden, sagte Efstratiou. Mehr als 100 Feuerwehrleute, die von einem Hubschrauber unterstützt wurden, kämpfen laut der Feuerwehr noch immer gegen den Brand, um ein erneutes Aufflammen zu verhindern.

Griechenland, Waldbrände auf Insel Chios.
Bei Löscharbeiten wurden auf der Insel Chios sechs Feuerwehrleute leicht verletzt.
EPA/KOSTAS KOURGIAS

Festnahme von mutmaßlichem Brandstifter

Auf der Insel Chios wurden bei Löscharbeiten sechs Feuerwehrleute leicht verletzt. Ein 63-jähriger Mann wurde festgenommen, weil er den Brand verursacht haben soll – ob absichtlich oder fahrlässig, war zunächst nicht bekannt.

Auch in der Nähe der kretischen Stadt Heraklion brannte es, allerdings wurden keine Einwohner oder Touristen gefährdet. Laut dem griechischen Zivilschutz herrscht am Dienstag unter anderem im Osten Kretas, im Norden der Halbinsel Peloponnes und in Mittelgriechenland sehr hohe Waldbrandgefahr.

Am Wochenende waren in ganz Griechenland dutzende Brände ausgebrochen, darunter zwei in der Nähe der Hauptstadt Athen. Premierminister Kyriakos Mitsotakis warnte am Montag vor einem gefährlichen Sommer mit Waldbränden infolge der anhaltenden Dürre. Waldbrände sind in dem östlichen Mittelmeerland keine Seltenheit. Doch das heißere, trockenere und windigere Wetter, das laut Forschenden mit den Auswirkungen des Klimawandels zusammenhängt, hat sie häufiger und intensiver gemacht. (red, Reuters, APA, 2.7.2024)