Biniam Girmay war im Sprint nicht zu schlagen.
AFP/ANNE-CHRISTINE POUJOULAT

Turin – Die längste Etappe der 111. Tour de France über 231 km von Piacenza nach Turin ist am Montag im Sprint des durch einen Sturz stark dezimierten Feldes an Biniam Girmay gegangen. Der 24-Jährige aus Eritrea sorgte für den ersten Tour-Etappensieg eines Nordostafrikaners. 2007 hatte der Südafrikaner Robert Hunter auf der elften Etappe den Schweizer Fabian Cancellara im Sprint niedergerungen und somit für den ersten Tour-Tageserfolg eines Profis aus Afrika gesorgt. Der Südafrikaner Daryl Impey hatte 2013 mit seinen Teamkollegen das Mannschaftszeitfahren der vierten Etappe gewonnen und auf der sechsten Etappe als erster Afrikaner das Gelbe Trikot übernommen, da sich der gesamtführende Teamkollege Simon Gerrans absichtlich zurückfallen ließ, um dies zu ermöglichen.

Das Gelbe Trikot bei dieser Ausgabe der Frankreichrundfahrt wechselte am Montag vor dem ersten Schlagabtausch im Hochgebirge von Tadej Pogacar zum zeitgleichen Olympiasieger Richard Carapaz, der aufgrund der insgesamt besseren Platzierungen vorne liegt.

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Auf dem dritten Abschnitt gönnte sich das ganze Feld quasi eine Verschnaufpause nach dem harten Auftakt und vor der ersten Bergetappe. Es gab keine nennenswerten Ausreißversuche, das Feld rollte meist geschlossen dahin. Im Finale wurde es aber erwartungsgemäß hektisch. Aufgrund der besonderen Konstellation um die Gesamtführung mit vier zeitgleichen Fahrern mischten auch die Klassementteams vorne mit. Prompt kam es 2,3 km vor dem Ziel zu einem Sturz mehrerer Fahrer, der viele entscheidend aufhielt.

Girmay kam als einer von wenigen Topsprintern unbeschadet durch und schlug zwei Jahre nach seinem Etappenerfolg beim Giro d'Italia auch bei der Tour zu. Er gewann vor Fernando Gaviria (COL/Movistar) und Arnaud de Lie (BEL/Lotto). Auch der Ecuadorianer Carapaz entging dem Chaos vor dem Ziel und kam als Etappen-14. an. Wodurch der Giro-Sieger von 2019 aus dem EF-Rennstall am Dienstag erstmals das Gelbe Trikot tragen darf. Er führt weiterhin zeitgleich vor Pogacar, Remco Evenepoel und Titelverteidiger Jonas Vingegaard. Felix Gall ist 21 Sekunden zurück 18.

Diese Rangordnung könnte sich am Dienstag grundlegend ändern. Denn die vierte Etappe führt von Pinerolo über 140 km und 3900 Höhenmeter nach Valloire in Frankreich. Mit Sestriere (2040 m) und dem Col du Galibier (2630 m) 20 km vor dem Ziel warten die ersten langen Anstiege, die allerdings nicht besonders steil sind. (APA, red, 1.7.2024)

Ergebnisse Tour de France vom Montag:

3. Etappe, Piacenza–Turin (231 km):

1. Biniam Girmay (ERI) Intermarche 5:26:48 Std.
2. Fernando Gaviria (COL) Movistar
3. Arnaud de Lie (BEL) Lotto alle gleiche Zeit.
Weiter: 86. Gregor Mühlberger (AUT) Movistar - 94. Felix Gall (AUT) Decathlon - 138. Marco Haller (AUT) Red Bull alle gleiche Zeit.

Gesamtwertung:

1. Richard Carapaz (ECU) EF 15:20:18 Std.
2. Tadej Pogacar (SLO) UAE
3. Remco Evenepoel (BEL) Soudal
4. Jonas Vingegaard (DEN) Visma alle gleiche Zeit.
Weiter: 18. Felix Gall (AUT) Decathlon +0:21 - 111. Mühlberger +44:59 - 148. Haller +47:11