Wout Weghorst brüllte sich im Match gegen Polen zum Erfolg. Gelingt das auch gegen Rumänien?
AFP/RONNY HARTMANN

Das 2:3 gegen Österreich steckt den Niederlanden noch in den Knochen, wenn es heute in München (18 Uhr) zwecks Achtelfinale gegen Rumänien geht. Im Viertelfinale könnte sich Oranje bei entsprechenden Ergebnissen an Ralf Rangnicks Mannschaft revanchieren. Die Sehnsucht danach machte Abwehrspieler Denzel Dumfries verständlich: "Das Ergebnis gegen Österreich bedeutete, dass wir jetzt noch mehr unter Druck stehen." "Wenn wir so weitermachen, haben wir hier nichts mehr zu suchen", hatte Kapitän Virgil van Dijk gesagt und seiner Hoffnung Ausdruck verlieren, dass es ein Schuss vor den Bug zur rechten Zeit gewesen sein könnte.

Die Rumänen haben sicher weniger Druck und zählen nach Platz eins in der kuriosen Vier-Punkte-Gruppe E mit Belgien zu den positiven Überraschungen des Turniers. "Wir werden alles auf dem Platz lassen, und danach werden wir zufrieden damit sein, dass wir alles gegeben haben, unabhängig vom Ergebnis", sagte Verteidiger Radu Dragusin. Das Team von Edward Iordanescu reüssierte vor allem dank disziplinierter Defensivleistungen samt flotten Kontern.

Antwortsuche

"Wir müssen die richtige Antwort finden, denn es geht um sehr viel", sagte denn auch Bondscoach Ronald Koeman, der sich schon Fragen nach seiner Zukunft gefallen lassen musste. Er sei zwar "verantwortlich für die Leistung hier", aber noch sei man nicht ausgeschieden, sagte der Europameister von 1988, der einen Vertrag bis 2026 besitzt. Memphis Depay, an dessen Vorstellungen sich immer wieder Diskussionen entzünden, gab sich zuversichtlich. "Das Turnier geht jetzt erst richtig los. Ich denke, von hier aus kann es nur noch besser werden", sagte der Offensivmann, den Atlético Madrid jüngst vor die Tür setzte.

Kapitän van Dijk ist diesbezüglich beim FC Liverpool völlig ungefährdet. Er appellierte noch einmal eindringlich an seine Mitspieler. "Es war nicht die Taktik, bei der etwas schiefgelaufen ist. Es war vor allem der Siegeswille, also haben wir darüber gesprochen – und zwar mit harten Worten. Wenn wir etwas erreichen wollen, muss sich schleunigst etwas ändern." Ganz Anführer, nahm er sich gleich selbst in die Pflicht: "Ich weiß, dass ich es besser machen kann und sollte." (sid; lü, 2.7.2024)

Mögliche Aufstellungen:

Rumänien - Niederlande (München, Allianz Arena, 18.00 Uhr/live ServusTV, SR Zwayer/GER)

Rumänien: 1 Nita - 2 Ratiu, 3 Dragusin, 15 Burca, 22 Mogos - 6 M. Marin - 10 Hagi, 18. R. Marin, 21 Stanciu, 17 Coman - 19 Dragus

Es fehlt: Bancu (gesperrt)

Niederlande: 1 Verbruggen - 22 Dumfries, 6 De Vrij, 4 Van Dijk, 5 Ake - 24 Schouten, 14 Reijnders, 7 Simons - 12 Frimpong, 10 Depay, 11 Gakpo