Nur wenige Stunden nach dem Rechtsruck bei der Europawahl rief Emmanuel Macron auch für das französische Parlament Neuwahlen aus. Es war ein riskantes Spiel, mit dem er seiner rechten Widersacherin, Marine Le Pen, das Wasser abgraben wollte. Das ist gründlich in die Hose gegangen.

Im ersten Wahldurchgang führt Le Pen nun mit über 30 Prozent der abgegebenen Stimmen. Auf Platz zwei: ein linkspopulistisches Bündnis. Erst danach folgt die Partei des gedemütigten Präsidenten.

Zwar steht noch ein zweiter Wahldurchgang bevor, doch schon jetzt ist klar: Macron muss sich in Zukunft mit einer Regierung arrangieren, die ihm gar nicht lieb ist. Egal, ob sie vom rechten oder linken Rand des politischen Spektrums kommt.

Im Podcast erklärt Thomas Mayer, Europa-Korrespondent des STANDARD, warum Macron dadurch nicht nur innenpolitisch geschwächt wird, sondern ganz Europa vor dem Stillstand steht. Und er spricht darüber, was das Wahldebakel des französischen Präsidenten über die Nationalratswahlen in Österreich verrät. (Tobias Holub, 1.7.2024)