Der an Parkinson erkrankte Schauspieler kam beim Auftritt von Coldplay als Überraschungsgast auf die Bühne.
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Für die Mitglieder von Coldplay war es offensichtlich ein Jugendtraum. Am zweiten Tag des Glastonbury-Festivals holten sie vor rund 100.000 Menschen den an Parkinson erkrankten Schauspieler Michael J. Fox (63) auf die Bühne. Mittlerweile im Rollstuhl sitzend, spielte er an der Gitarre gemeinsam mit den Briten ihren Überhit Fix You. Sänger Chris Martin heizte die Menge mit "Go, Johnny, go, go, go!"-Rufen an und klärte auf: Michael J. Fox sei der Grund für die Existenz Coldplays.

Als Marty McFly in Zurück in die Zukunft löste der gebürtige Kanadier 1985 nämlich bei Jugendlichen das dringende Bedürfnis aus, in einer Band sein zu wollen. Die Szene, in der er beim Schulball seiner Eltern das Chuck-Berry-Stück Johnny B. Goode sehr abenteuerlich auf der Gitarre covert, gehört heute zum popkulturellem Grundstock. Den damals 24-Jährigen kannte man davor nur aus der Fernsehserie Familienbande. Dann wurde er zum großen Star – trotz seiner geringen Größe von nur 1,63 Metern. Durch die Zurück in die Zukunft-Fortsetzungen, aber auch Filme wie Teen Wolf wurde Fox das Jugendidol der 1980er.

Parkinson und Alkoholismus

1988 heiratete er seine Familienbande-Serienpartnerin Tracy Pollan, mit der er vier Kinder hat. Sie hielt auch in den richtig schlechten Zeiten zu ihm, als er 1991 während der Dreharbeiten zu Doc Hollywood die Parkinson-Diagnose erhielt. Aus einem zuckenden kleinen Finger und einer schmerzenden Schulter wurden in den Jahren danach schlimmere Symptome. Die Filmrollen wurden weniger, Depressionen und Alkoholismus waren die Folgen. Seine Erkrankung machte er 1998 öffentlich. Zwei Jahre später wurde die Michael J. Fox Foundation gegründet, um Forschung zur Heilung von Parkinson zu finanzieren.

In Filmen spielte er danach nur noch sporadisch mit. Seine Stimme konnte man als titelgebende Maus in der Filmreihe Stuart Little hören. Große Rollen wurden aber auch krankheitsbedingt immer schwieriger. Dafür waren seltene Gastauftritte, wie 2006 als neurotischer Arzt in Scrubs, umso schöner. Eine letzte Hauptrolle hatte er noch einmal in der selbstreferenziellen Sitcom The Michael J. Fox Show (2013–2014). Seit 2020 ist Michael J. Fox offiziell im Ruhestand.

Übrigens: Wofür das J. steht, ist schwer zu erraten. Das hat sich Michael Andrew Fox nämlich von seinem Vorbild Michael J. Pollard geklaut. In Hollywood gab es damals schon einen anderen Michael Fox. (Jakob Thaller, 1.7.2024)