Mehrere Häuser mit Flammen und Rauch im Hintergrund.
"Der Südwesten von Serifos hat komplett gebrannt", sagte Bürgermeister Konstantinos Revintis.
via REUTERS/@athina_koutsianouli

Athen – Mehr als 40 Waldbrände, auch nahe der Hauptstadt Athen, haben am Wochenende die Feuerwehr in Griechenland in Atem gehalten. Bewohner in acht Gebieten in der Nähe von Athen wurden dazu aufgerufen, ihre Häuser und Wohnungen zu verlassen.

Laut der Nachrichtenagentur Ana entstand ein großes Feuer am Sonntagmorgen in der Region Keratea rund 20 Kilometer südlich von Athen. Rund 140 Feuerwehrleute kämpften demnach mit zahlreichen Fahrzeugen und mehreren Flugzeugen gegen die Flammen an. Dem Sender ERT-News zufolge wurden mindestens vier Häuser durch das Feuer komplett zerstört. Ein Sprecher der Feuerwehr teilte mit, in Keratea herrschten Windgeschwindigkeiten von über 60 Kilometern pro Stunde, während in Stamata, nördlich von Athen, das Feuer durch starke Nordwinde mit über 70 Kilometern pro Stunde angefacht wurde.

Feuer in Griechenland.
Ein großes Feuer entstand laut der Nachrichtenagentur Ana am Sonntagmorgen in der Region Keratea rund 20 Kilometer südlich von Athen.
AFP/ARIS MESSINIS

Der Sender ERT berichtete von einem 45-jährigen Mann, der in einem Vorort Athens auf der Flucht vor den Flammen einen Herzinfarkt erlitten habe und gestorben sei. Bereits am Samstag war in derselben Region ein Waldbrand ausgebrochen, der allerdings unter Kontrolle gebracht werden konnte. Auch auf der Insel Serifos wütete ein weitläufiger Waldbrand, bei dem laut Bürgermeister Konstantinos Revintis Häuser, Hütten, Lagerhallen und Kapellen beschädigt wurden. "Der Südwesten von Serifos hat komplett gebrannt", sagte er im Sender Mega TV. Das Feuer konnte am frühen Sonntagmorgen durch die Feuerwehr unter Kontrolle gebracht werden.

"Schwierigster Tag des Jahres"

Bei Windgeschwindigkeiten von teilweise mehr als hundert Kilometern pro Stunde wurden allein am Samstag mehr als 40 Brände gemeldet. Feuerwehrsprecher Vasilis Vathrakogiannis sprach vom "bisher schwierigsten Tag des Jahres für die Feuerwehr".

Regierungschef Mitsotakis rief die Menschen in seinem wöchentlichen Beitrag in Onlinediensten dazu auf, sich auf eine schwierige Waldbrandsaison einzustellen. "Die schwierigen Zeiten liegen noch vor uns", hieß es darin. Das Land hatte in diesem Jahr bereits mit dem wärmsten Winter und einer ungewöhnlich frühen Hitzewelle mit Temperaturen von bis zu 44 Grad Celsius zu kämpfen.

Im vergangenen Jahr waren bei Waldbränden in Griechenland 20 Menschen ums Leben gekommen. Die Flammen versengten nach Angaben des Nationalen Observatoriums Athen fast 175.000 Hektar Wald und landwirtschaftliche Flächen. (APA, 30.6.2024)