Ein Briefkasten, auf dem Panama steht. Er soll eine Briefkastenfirma darstellen.
Die Panama Papers und die darin verpackten Briefkastenfirmen brachten zwar Regierungen ins Wanken, der Prozess endete mit Freisprüchen.
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Als im Frühling 2016 die Panama-Papers-Enthüllungen Regierungen ins Wanken und Verbrecher ins Fadenkreuz der Ermittler brachten, wurden die panamaischen Behörden aktiv. Stundenlang durchsuchten sie die Büros von Mossack Fonseca, der Anwaltskanzlei im Zentrum des Skandals, die Diktatoren, Waffenschmugglern und Mafiabanden geholfen hatte. Acht lange Jahre später kommt diese Ermittlung in Panama-Stadt nun zu einem Ende – mit Freisprüchen für alle 28 Angeklagten: Die Beweise seien nicht ausreichend, die Beweismittelkette nicht nachvollziehbar gewesen.

Harry Potter und der Datenschatz

Wer einmal in den Millionen Dateien dieses Datenschatzes, der 2015 der SZ zugespielt wurde, gestöbert hat, kann sich nur wundern. Kunden werden dort mit Decknamen wie "Vater", "Sohn" oder "Harry Potter" geführt, versteckte Millionen von Kunden intern mit deren Steuerproblemen verbunden, und selbst dann wird nicht die Reißleine gezogen, wenn Kunden als brutale Drogendealer erkannt werden.

Video: Angeklagte im Panama-Papers-Prozess freigesprochen
AFP

Einige der Angeklagten werden auch nach diesem Urteil weiterhin eher weniger reisen, denn noch immer wird nach manchen international gefahndet, etwa nach Jürgen Mossack, dem in Bayern geborenen Mitgründer der Kanzlei. Die panamaische Justiz konnte nun aber den langersehnten Schlussstrich liefern. Praktischerweise ist es einer, der den meisten im Land gut ins Bild passt. (Bastian Obermayer, 30.6.2024)