Der Country basierte auf dem Golf II und ist in der Oldtimerszene heute ein gefragter Exot. Wozu auch die geringe Fertigungszahl von nur 7735 Fahrzeugen beitragen mag.
Porsche Austria

VW hat mit dem Käfer über Jahrzehnte glänzende Geschäfte gemacht, selbst noch in Zeiten, als die kompakten Fronttriebler längst erfunden waren. Das war einerseits bequem, andererseits auf lange Sicht lebensbedrohlich. Einige Jahre eierte man zwischen unterschiedlichen Konzepten herum, aber im Hintergrund wurde eifrig am aus damaliger Sicht endgültigen Automobil gefeilt. Was dann auch mit dem Golf beeindruckend gelingen sollte.

Zwar hatten die Franzosen mit Frontantrieb, kompakter Karosserieform und Heckklappe technisch alles längst vorweggenommen, aber den Kompaktwagen als Fahrzeugklasse hat eindeutig VW mit dem Golf begründet. Diese Form der aufrechten Kiste sollte letztendlich auch noch den Trend zum SUV befördern.

Stellt ihn höher

Hier sei an den Golf Country erinnert, ein mittels Hilfsrahmens höhergestellter Allrad-Golf, gebaut in Graz bei Steyr-Daimler-Puch: der erste SUV, der nicht von einem Geländewagen abstammte, sondern von einem Kompaktwagen. Ein seltsames Ding: Trotz Allradantriebs hielten sich die Geländeeigenschaften in Grenzen, da sich durch den Hilfsrahmen kein Millimeter mehr Bodenfreiheit ergab. Dann kam aber Toyota mit dem konsequenter gedachten RAV4.

Das ist übrigens Volkswagen öfter passiert, auch in Sachen Umwelt: Mit Golf-Derivaten war man zunächst viele Jahre voraus. Mit dem Golf Ecomatic begründete man mittels Start-Stopp-Systems und automatischer Kupplung (Schwungnutzautomatik) den Hybrid antrieb, den Toyota fast ein Jahrzehnt später in aller Konsequenz umsetzte. (Rudolf Skarics, 30.6.2024)