Sicherheitskräfte auf einem Jeep.
Die Sicherheitslage in Nigeria bleibt prekär.
REUTERS/Afolabi Sotunde

Kano – Im nordöstlichen nigerianischen Bundesstaat Borno sind am Samstag bei mehreren Bombenanschlägen mindestens 18 Menschen getötet worden, berichtet der Leiter der örtlichen Katastrophenschutzbehörde, Barkindo Saidu. 42 weitere Menschen wurden verletzt. Die mutmaßlich weiblichen Selbstmordattentäter hätten Menschen bei einer Hochzeit, einer Beerdigung und in einem Krankenhaus in der Stadt Gwoza angegriffen. Bisher hat sich niemand zu den Anschlägen bekannt.

Sprengstoff von Frau mit Baby gezündet

18 Todesopfer seien bestätigt worden, darunter Kinder, Erwachsene und schwangere Frauen. Polizeiangaben zufolge starben mindestens sechs Menschen bei einem ersten Anschlag, der sich am Nachmittag auf einer Hochzeit ereignete. Der Sprengstoff wurde von einer Frau gezündet, die ein Baby auf dem Rücken trug, wie ein Polizeisprecher erklärte.

Ein weiterer Anschlag folgte während der ersten Gebete für die auf der Hochzeit Getöteten, ein dritter Anschlag ereignete sich in der Nähe eines Krankenhauses. Nach Angaben der Katastrophenschutzbehörde von Borno wurden bei den Anschlägen insgesamt mindestens 42 Menschen verletzt. Neunzehn schwer verletzte Menschen seien in die Regionalhauptstadt Maiduguri gebracht worden, 23 weitere warteten noch auch ihre Evakuierung.

Der Bundesstaat Borno ist das Zentrum eines bereits fünfzehnjährigen islamistischen Aufstands in Nigeria, durch den Tausende Menschen getötet und Millionen aus ihren Wohnorten vertrieben worden sind. Die islamistische Miliz Boko Haram und eine Splittergruppe, die Provinz Islamischer Staat Westafrika (ISWAP), sind die aktivsten militanten Gruppen im ländlichen Hinterland von Borno. (APA, 30.6.2024)