Verstappen im Auto.
Max Verstappen dominierte am Samstag in Spielberg.
AFP/JOE KLAMAR

Max Verstappen hat sich zum vierten Mal in Folge die Pole Position für den Grand Prix von Österreich (Sonntag, 15 Uhr, live auf Servus TV) gesichert. Der Red-Bull-Racing-Pilot setzte sich am Samstagnachmittag im Qualifying vor Lando Norris (McLaren) und George Russell (Mercedes) durch. Zuvor hatte der Niederländer bereits das Sprintrennen gewonnen. Die Rennkommissare leiteten jedoch eine Untersuchung gegen Verstappen ein. Dieser soll in Q3 am Boxenausgang zu langsam gefahren sein. Am Abend wurde bekannt, dass Verstappen keine Strafe erhielt.

Pech hatte Oscar Piastri (McLaren), dessen drittschnellste Zeit gestrichen wurde, weil er die Streckenbegrenzung überfahren hatte. Er musste sich letztlich mir Rang sieben begnügen, unmittelbar vor Sergio Pérez im zweiten Red Bull. McLaren legte Protest ein. Dieser wurde aber am späten Abend aus Formalgründen abgelehnt.

Oscar Piastris drittschnellste Zeit wurde gestrichen, weil er die Streckenbegrenzung nicht einhielt.

"On fire", kommentierte Verstappen seine Leistung. "Jede Runde war genau auf dem Punkt. Es hat sehr viel Spaß gemacht da draußen." Das freute auch die zahlreichen Oranje-Fans auf den Tribünen.

Norris glaubte, das "Maximum, was heute möglich war, rausgeholt zu haben. Max fährt in einer eigenen Liga."

Russell fuhr zum dritten Mal in Folge in die Top Drei im Qualifying. "Das Auto liegt sehr gut im Moment", sagte der Mercedes-Fahrer. Er erwartet für Sonntag einen harten Kampf mit den Ferraris. "Auf McLaren haben wir ein bissl Rückstand, Max ist noch weiter vorne."

Die Fia lehnte den McLaren-Protest ab.

Kiesbett-Ausflug

Ferrari-Mann Charles Leclerc machte am Ende Bekanntschaft mit dem Kiesbett. "Ich glaube, ich habe alles kaputt gemacht", funkte der Monegasse nach dem wilden Ritt in die Box. Er wurde letztlich Sechster hinter seinem Teamkollegen Carlos Sainz und Mercedes-Pilot Lewis Hamilton.

Leclerc sagte: "Ich habe einfach zu viel gewollt." Sein Teamchef stimmte ihm zu. "Er hat ein bissl zu viel gepusht", sagte Frédéric Vasseur. Das Feld sei aber so eng zusammen, dass man riskieren müsse.

Leclerc außerhalb der Strecke.
Charles Leclerc auf Umwegen.
AFP/JOE KLAMAR

Das zeigte sich bereits im Q1, dem ersten der drei Qualifying-Sessions (In den ersten beiden Sessions scheiden die letzten fünf Fahrer aus). Im 18-minütigen Q1 trennten Rang eins und 20 nach den ersten Ausfahrten gerade einmal acht Zehntelsekunden. Laut Formel war dies das engste Q1 aller Zeiten.

Im 15-minütigen Q2 blieb Verstappen als einziger Fahrer unter 1:05 Minuten Rundenzeit. Neben den gesamt acht Fahrern der vier Topteams qualifizierten sich auch Nico Hülkenberg (Haas) und Esteban Ocon (Alpine) für den finalen Showdown. Ocons Teamkollege Pierre Gasly schied unter anderem wegen eines Ausflugs ins Kiesbett aus.

Das Rennen könnte nach den Eindrücken aus dem Sprint dennoch eine engere Angelegenheit werden. "Der Grand Prix wird lang und heiß, das ist ganz anders", sagte Verstappen. Denn die Hitze an diesem Wochenende in Spielberg ist ein wichtiger Faktor: 31 Grad betrug die Lufttemperatur am Samstag, der Asphalt heizte sich auf 45 Grad auf.

Die Reifen leiden bei derartigen Bedingungen deutlich früher, und zumindest die Eindrücke aus der bisherigen Saison legen nahe: McLaren geht am schonendsten mit den Pneus um. (Andreas Gstaltmeyr aus Spielberg, sid, 29.6.2024)

Qualifying:

1. Max Verstappen (NED) Red Bull Racing 1:04,314 Min.
2. Lando Norris (GBR) McLaren +0,404 Sek.
3. George Russell (GBR) Mercedes +0,526
4. Carlos Sainz (ESP) Ferrari +0,537
5. Lewis Hamilton (GBR) Mercedes +0,589
6. Charles Leclerc (MON) Ferrari +0,730
7. Oscar Piastri (AUS) McLaren +0,734
8. Sergio Perez (MEX) Red Bull Racing +0,888
9. Nico Hülkenberg (GER) Haas +1,071
10. Esteban Ocon (FRA) Alpine +1,569

In Q2 ausgeschieden
11. Daniel Ricciardo (AUS) Racing Bulls 1:05,289
12. Kevin Magnussen (DEN) Haas 1:05,347
13. Pierre Gasly (FRA) Alpine 1:05,359
14. Yuki Tsunoda (JPN) Racing Bulls 1:05,412
15. Fernando Alonso (ESP) Aston Martin 1:05,639

In Q1 ausgeschieden
16. Alexander Albon (THA) Williams 1:05,736
17. Lance Stroll (CAN) Aston Martin 1:05,819
18. Valtteri Bottas (FIN) Sauber 1:05,847
19. Logan Sargeant (USA) Williams 1:05,856
20. Zhou Guanyu (CHN) Sauber 1:06,061