Für Beppo Beyerl begann auf dem Matzleinsdorfer Platz der Weg in die Freiheit. Als Kind war der Kreisverkehr und spätere Schrecken aller Fahrschülerinnen und -schüler Startpunkt für die Fahrt in den Urlaub. "Straße der Sehnsucht" wurde die Triester Straße auch genannt. Für den Autor wurde der Weg zur Aufgabe. Bereits mehrere Bücher hat Beyerl über die Triester Straße geschrieben, in der k. u. k. Monarchie Hauptachse zwischen der Reichshauptstadt und dem wichtigen Freihafen. Beyerl erzählt, wie gründlich er für das Buch recherchiert hat: Er ist die Strecke – soweit möglich – zu Fuß gegangen. Zu hören ist das am Samstag auf Ö1 in der Sendung Diagonal.

Ö1 widmet sich einen Tag lang der Triester Straße - auch mittels Road Trip.
Ö1 widmet sich einen Tag lang der Triester Straße - auch mittels Road Trip.
Ö1

Gastarbeiterroute und Ankunftsort von Arbeiterfamilien

Beyerl erzählt die Geschichte der Straße als Handelsroute von der Delinquentenkapelle in Wien über den Wiener Berg und den Semmering nach Bruck an der Mur, über Graz und Spielfeld nach Marburg, später Maribor, dann Cilli alias Celje und über Adelsberg/Postojna und den karg-schönen Karst steil hinunter auf die Piazza Oberdan in Triest. Von dort sind es nur wenige Schritte zum Canal Grande, wo die Ware verladen werden konnte. Die Verbindung gibt es inzwischen längst nicht mehr, mehrmals musste Beyerl umdrehen – andernfalls wäre er auf der Autobahn gelandet. In den 1960er-Jahren war die Triester Straße Gastarbeiterroute und Ankunftsort von Arbeiterfamilien, auch darum wird es in Diagonal gehen.

Weil es darüber hinaus noch viel mehr zu entdecken gibt, widmet Ö1 der Triester Straße den ganzen Tag: Von 8.15 Uhr geht es mit Pasticcio, Hörbilder, Klassiktreffpunkt, Hörspiel bis Mitternacht in den Sendungen um Musik, Kultur und Menschen. Garantiert staufrei. (Doris Priesching, 29.6.2024)