Constanze Weiss
Constanze Weiss und ihr Buchtipp.
privat

Ihr Vater Erich Weiss war im ORF Pferdesportexperte, und in meiner gewiss verzerrten Erinnerung berichtete er jeden Sonntag, dass Adi Übleis das Graf-Kálmán-Hunyady-Gedenkrennenin der Kriau gewonnen hat, es fand jedoch nur einmal jährlich statt. Dort draußen aber hatte die Familie Weiss selbst Pferde im Stall, der Vater saß gerne im Sulky, während die Tochter ritt und am Abend in der einschlägigen Zeitschrift Wendy blätterte. Nun geht sie mit ihrer siebenjährigen Tochter einmal jährlich zum Traben auf die Bahn in Baden, "und die liebt das auch. Der Pferdesport war tot, aber in letzter Zeit kommt wieder ein wenig Leben rein." Auch wenn Wendy nur noch dreiwöchentlich erscheint.

In Laab im Walde aufgewachsen, ging sie in Wien zur Schule, wo Deutsch ihr Lieblingsfach und der Deutschlehrer später nicht überrascht war, dass sie Journalistin wurde. Und schon damals war sie eine der wenigen, die wirklich gerne Referate hielten.

Vorfreude

Heute tut sie das gewissermaßen zusammen mit Andi Herzog, Marc Janko und Marko Stanković, die sie als souveräne Moderatorin durch die Champions-League-Matches auf Sky führt, Thema: Umschaltmomente und die Angst des Tormanns beim Elfmeter.

Vom Ende der Einsamkeit las sie, nachdem Schauspielerin Stefanie Reinsperger es bei Barbara Stöckl empfohlen hatte: "Und es hat mir sehr gut gefallen!" Die Geschichte der Geschwister Liz, Jules und Mary, die als Kinder ihre Eltern verlieren, danach ganz unterschiedliche Wege gehen und doch immer wieder zusammenfinden – "inklusive sehr berührender Liebesgeschichte". Dass das Buch nicht so lang war, gefiel ihr auch. "Wenn ich einen 600-Seiten-Ziegel vor mir habe, schreckt mich das ab."

Vom "Herzerl", erzählt sie abschließend, hätte sie noch nie ein Buch geschenkt bekommen, aber der Alfred Tatar gebe ihr immer wieder Tipps. "Der liest Sachbücher über Kristalle und solche Sachen", und darüber hält er dann gerne Referate, denen sie freilich nicht immer zu folgen vermag. "Wer Europameister wird? Wir werden jedenfalls weiter kommen als die Gastgeber!", sagt sie in beinahe ORF-tauglicher Vorfreude. (Manfred Rebhandl, 29.6.2024)