Kind springt ins Wasser
Mit höheren Preisen muss man heuer im Freibad rechnen.
APA/ROLAND SCHLAGER

Wien – Die Preise für typische Produkte und Dienstleistungen im Rahmen eines Urlaubs sind deutlich stärker gestiegen als die allgemeine Inflation, so das gewerkschaftsnahe Momentum-Institut. Bei Menschen im einkommensärmsten Fünftel der Bevölkerung könne sich rund die Hälfte keinen Urlaub leisten, wird auf Zahlen der Statistik Austria verwiesen. Wobei auch knapp vier Prozent im höchsten Einkommensfünftel meinten, aus finanziellen Gründen auf eine Reise verzichten zu müssen.

"Rund ein Viertel der Paare mit Kindern kann sich nicht einmal eine Woche Urlaub leisten. Unter Alleinerzieherinnen und Alleinerziehern kann sogar fast die Hälfte – 46 Prozent – nicht auf Urlaub fahren", rechnet der Thinktank vor.

Ausgaben stark angezogen

Ausgehend von der allgemeinen Inflationsrate von 3,4 Prozent hat das Institut erhoben, dass Flugreisen um 11,2 Prozent mehr kosten als 2023. Für Benzin und Diesel müssten Reisende um 6,6 Prozent mehr bezahlen, bei Zug beziehungsweise Bus seien es 5,5 beziehungsweise 4,8 Prozent mehr. "Lediglich für Pauschalreisen berappen Urlauberinnen und Urlauber heuer gleich viel wie letztes Jahr", so das Momentum-Institut in einer Aussendung. Die Ausgaben dafür hätten allerdings schon im Jahr davor stark angezogen.

Hohe Preissteigerungen würde es auch bei der Beherbergung und der Verpflegung geben. "Die Unterkunft in Hotels und Pensionen in Österreich kostet um 6,6 Prozent mehr. Für Übernachtungen im Ausland oder in Ferienwohnungen müssen Reisende sogar 9,4 Prozent mehr hinlegen. Erfreulicher läuft es hingegen für Campingfans: Die Preise für Campingzubehör fielen im Vergleich zum Vorjahr um acht Prozent", rechnen die Ökonomen des Instituts vor.

In Restaurants und Cafés in Österreich seien die Ausgaben im Jahresvergleich um 7,6 Prozent gestiegen. "Nur beim Essenseinkauf im Supermarkt schlägt die Teuerung nicht mehr so stark zu", verweist Momentum auf ein Plus von 2,7 Prozent. Wen es ins Freibad zieht, der muss um 8,9 Prozent mehr zahlen.

Wer es sich zu Hause gemütlich macht, dem werden wegen der Teuerung keine grauen Haare wachsen: Die Preise für neue Gartenmöbel und Gartenpflege stiegen nur um 1,7 Prozent. (APA, 28.6.2024)