Eine Art Groucho Marx mit Cowboyhut: Kinky Friedman ist im Alter von 79 Jahren gestorben.
AP/Eric Gay

Seine Humorfarbe triebe heute noch Röte in die Gesichter seines Publikums, vor allem die Farbe der Empörung stiege vielen hoch. Kinky Friedman war ein Allrounder auf dem weiten Feld der Satire. Die darf angeblich alles, bis irgendwer sich darüber empört. Das hat der Musiker, Autor und Beinahe-Politiker zeitlebens immer wieder provoziert. Nun ist Kinky Friedman an den Folgen einer Parkinson-Erkrankung gestorben. Er wurde 79 Jahre alt.

Friedman wurde als Richard Samet Friedman 1944 in Chicago geboren. Er studierte Psychologie in Texas, wandte sich aber früh der Musik zu, die 1960er waren dafür eine günstige Zeit. 1973 gründete er die Band Kinky Friedman and the Texas Jewboys und spielte kreuzfidelen Countryrock mit schrägen Texten und Songs wie They Ain't Making Jews Like Jesus Anymore oder Asshole from El Paso. Es entstanden Alben wie Sold American, er tourte mit Bob Dylan, Kris Kristofferson oder Willie Nelson.

Autor mit politischen Ambitionen

Ende der 1970er ging er nach New York, begann zu schreiben. 16 Romane sollten es werden, sechs Millionen Bücher hat er verkauft von Titels wie Elvis, Jesus and Coca-Cola oder The Love Songs of J. Edgar Hoover. Seine Bissigkeit war gefürchtet, seine Bücher autobiografisch gefärbt, der Kinkster, wie er gerufen wurde, blitzte oft durch und ging mit ihm durch. Berühmt wurde sein Satz: "There is a fine line between fiction and nonfiction. And I believe Jimmy Buffett and I snorted it in 1976."

2004 kandidierte er für den Gouverneursposten von Texas, ging sich nicht ganz aus. Er meinte, wahrscheinlich habe er zu viel Humor für den Job. Ein Guter ist gegangen. (Karl Fluch, 28.6.2024)