Ralf Rangnick während der Live-Schaltung.
Ralf Rangnick während der Liveschaltung.
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Am Donnerstagabend wurde Ralf Rangnick, Teamchef der österreichischen Fußballnationalmannschaft, live aus Berlin ins ZiB 2-Studio zugeschaltet. "Was wir bisher erreicht haben, in der schwersten Gruppe, das hat uns niemand zugetraut", so Rangnick. Die Mannschaft sei nach dem Gruppensieg voller Euphorie, der Erwartungsdruck vor dem Achtelfinale gegen die Türkei sei aber auch gestiegen. "Mir ist es wichtig, dass wir als Team und als Gefüge die beste Mannschaft sind", so Rangnick.

Ein Geheimrezept für den Erfolg sieht der Deutsche nicht – sondern schlicht zwei Jahre Arbeit an und mit dem Team. "Wir stecken Rückschläge immer gut weg, konzentrieren uns dann wieder auf unser Spiel. Wir haben in allen Abteilungen und Bereichen absolute Topexperten, das macht uns auch stark." Auch der "Doppelpass" mit den Fans mache den aktuellen Moment so besonders.

ZIB 2: ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick zum Erfolg seiner Mannschaft
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"Auf dem rechten Auge wachsam sein"

Angesprochen auf ein STANDARD-Interview, in dem er vor Rechtsextremismus gewarnt hatte, unterstrich Rangnick seine Position. "Ich bin ja nicht nur Teamchef der österreichischen Nationalmannschaft, sondern auch Vater zweier erwachsener Söhne und hoffentlich bald Großvater. Wir leben in so einer bewegten Zeit, dass man nicht mehr sagen kann, das eine ist Sport, das andere Politik, und die beiden Dinge haben nichts miteinander zu tun." Als Person, die in der Öffentlichkeit stehe, seien klare Äußerungen zu politischen Themen wichtig – gerade in Österreich und Deutschland. "Wer nach hundert Jahren immer noch nicht verstanden hat, was uns regelmäßig ins Verderben geführt hat, dem kann man nicht helfen. Wir müssen auf dem rechten Auge wirklich wachsam sein", so der 65-Jährige. Die Nationalmannschaften, die sehr divers seien, seien ein Musterbeispiel für Vielfalt. (rio, 27.6.2024)