Paris Hilton sagte im US-Repräsentantenhaus aus.
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Selbst wenn sie der Klimakrise ein Ende setzen würde, würden die meisten sie wohl auf etwas ganz anderes reduzieren, sagt Paris Hilton mittlerweile mit einer gewissen Gelassenheit über sich selbst. Die 43-jährige Unternehmerin weiß, dass der Schatten ihres früheren Lebens lang ist. It-Girl, Partys ohne Ende, Reality-TV, Nacktfotos, ein Sexvideo – vor allem in den 2000er-Jahren hat sie den Promigazetten reichlich Material geliefert.

Ihre Ausflüge in die Film- und Musikbranche wurden gerne belächelt. Und dass sie sich 2007 dann auch noch als Opernball-Stargast für Richard Lugner hergab, rundet das damalige Bild schön ab: Die Urenkeltochter von Conrad Hilton, dem Gründer der Hilton-Hotelkette, galt als verwöhntes Gör aus einer steinreichen Familie, dem nichts zu blöd war und dessen turbulentes Beziehungsleben geprägt war von Hollywoodstars, Models und anderen Milliardenerben.

Mittlerweile muss man das Bild von Paris Hilton, die gerne als die erste Influencerin, als das Original bezeichnet wird, aber gehörig umzeichnen. Als Unternehmerin ist sie mit Accessoires-, Mode-, Schmuck- und Parfümlabels extrem erfolgreich, außerdem hat sie Kinderspitäler, Waisenhäuser, die LGBTIQ-Community unterstützt und setzt sich für Maßnahmen gegen den Klimawandel ein. 2023 sprach sie über ihre "privaten Qualen", die sie erlitt, als sie in ihren 20ern eine Abtreibung vornehmen ließ. "Ich möchte, dass Frauen wissen, dass sie nicht allein sind und niemandem eine Erklärung schulden."

"Schlimmer als Hundezwinger"

Sehr am Herzen liegt ihr, die staatliche Kontrolle in Jugendbetreuungsprogrammen zu verbessern, weshalb Hilton dafür am Mittwoch in einem Ausschuss des US-Repräsentantenhauses aussagte. Dabei erzählte sie über ihre Erfahrungen als Jugendliche, als sie in einer jugendtherapeutischen Einrichtung sexuell missbraucht worden sei. "Es ist entsetzlich, wie diese Orte sind. Sie sind schlimmer als manche Hundezwinger", sagt sie.

Auch ihr Privatleben ist nun frei von Turbulenzen. 2021 heiratete sie den US-Unternehmer Carter Reum, mit dem sie via Leihmutterschaft einen Sohn namens Phoenix und eine Tochter namens London hat. Mag sein, dass nicht wenige über diese Namen spotten. Aber der Paris Hilton im Jahr 2024 ist das vermutlich ziemlich wurscht. (Kim Son Hoang, 27.6.2024)