Zweikampf auf dem Spielfeld
Die Türkei entscheidet eine hitzige Partie für sich. Tschechien muss nach der 2:1 Niederlage die Heimreise antreten.
AP/Sunday Alamba

Berlin – Österreichs Fußball-Nationalteam trifft im EM-Achtelfinale am Dienstag (21.00 Uhr/live ServusTV) in Leipzig auf die Türkei. Die Türken sicherten sich den zweiten Platz in Gruppe F am Mittwochabend in Hamburg mit einem 2:1-Sieg gegen Tschechien.

Drei türkische Spieler gegen Österreich gesperrt

Das Spiel gegen Tschechien war vor allem geprägt von viel Härte. Nicht weniger als 19 Karten gab es im Spiel. Bereits in der 20. Minute schwächte der Tscheche Antonin Barak sein Team entscheidend. Er holte sich nach einem harschen Zweikampf seine zweite gelbe Karte binnen weniger Minuten ab und musste vorzeitig vom Platz.

In einer umkämpften Partie gingen die Türken in der 51. Minute durch einen sehenswerten Schuss von Hakan Calhanoglu in Führung. Der türkische Star, der bei Inter Mailand sein Geld verdient, wird im Achtefinale gegen Österreich allerdings fehlen. Er holte sich seine zweite gelbe Karte in diesem Turnier ab.

Türkische Spieler jubeln
Die Türkei durfte nach dem späten Sieg jubeln.
EPA/ROBERT GHEMENT

In der 66. Minute machten die Tschechen das Spiel dann noch einmal richtig spannend. Sie brauchten unbedingt einen Sieg, um nicht nach Hause fahren zu müssen. Der Ausgleich gelang Tomas Soucek nach chaotischen Szenen im türkischen Strafraum. Mert Müldür und Samet Akaydin holten sich in der Folge auch noch gelbe Karten ab. Sie sind ebenfalls im Spiel gegen Österreich gesperrt.

In der Schlussphase versuchten die Tschechen das Spiel zu drehen, die Türken kamen zu mehreren aussichtsreichen Kontersituationen. In der 94. Minute konnte Cenk Tosun die Türkei erlösen. Er schoss den Treffer zum 2:1-Endstand. Nach dem Spiel gab es noch eine Rudelbildung, bei der der Tscheche Tomas Chory vom Platz gestellt wurde.

Kantersieg gegen die Türkei im März

Besiegt Österreich im Achtelfinale die Türkei, würde im Viertelfinale der Sieger aus dem Duell zwischen Rumänien und den Niederlanden auf das ÖFB-Team warten. Sollte die ÖFB-Equipe ins Halbfinale einziehen, würde sie dieses am 10. Juli in Dortmund bestreiten. Gegner wären entweder England, die Slowakei, die Schweiz oder Italien. Den Turnierfavoriten Spanien, Portugal, Gastgeber Deutschland, aber auch Frankreich und Belgien könnte Österreich frühestens im Finale am 14. Juli in Berlin begegnen. Die Spiele bis dahin würden ab 2. Juli im Vier-Tage-Rhythmus stattfinden. Vorerst hat die Auswahl von Ralf Rangnick aber bis Dienstag spielfrei. Das Match gegen die Türkei ist das letzte aller acht EM-Achtelfinali.

Das bisher letzte Duell mit den Türken hat das ÖFB-Team in einem Test im März in Wien mit 6:1 für sich entschieden. Gegen die Niederländer gab es vor dem Coup am Dienstag in Berlin seit 1990 sieben Niederlagen in Serie. Die jüngsten ÖFB-Länderspiele gegen Rumänien, den Überraschungssieger der EM-Gruppe E, fanden im Herbst 2020 vor wegen der Corona-Pandemie leeren Rängen in der Nations League statt. Einer 2:3-Heimniederlage in Klagenfurt folgte unter Teamchef Franco Foda ein 1:0-Auswärtssieg. (APA, 26.6.2024)

Fußball-EM, Gruppe F, 3. Runde:

Tschechien - Türkei 1:2 (0:0). Hamburg, Volksparkstadion, SR Kovacs (ROU).

Tore:
0:1 (51.) Calhanoglu
1:1 (66.) Soucek
1:2 (94.) Tosun

Tschechien: Stanek (55. Kovar) - Holes, Hranac, Krejci - Coufal, Soucek, Barak, Provod (75. Lingr), D. Jurasek (81. M. Jurasek) - Chytil (55. Kuchta), Hlozek (55. Chory)

Türkei: Günok - Müldür, Akaydin, Demiral, Kadioglu - Özcan (46. Ayhan), Güler (75. Tosun), Yüksek (63. Yokuslu) - Yilmaz, Calhanoglu (87. Kökcü), Yildiz (75. Aktürkoglu)

Gelb-Rote Karte: Barak (20./Foul)

Rote Karte: Chory (Raufhandel/nach Spielschluss)

Gelbe Karten: Schick, Jaros, Cerv (alle Ersatzspieler), Krejci, Soucek bzw. Özcan, Yildiz, Yüksek, Günok, Cakir (Ersatztormann), Calhanoglu (gegen Österreich gesperrt), Müldür, Akaydin (gegen Österreich gesperrt), Ayhan, Kökcü, Güler