Christian Hafenecker im Anzug vor blauen Vorhängen.
FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker sieht Autofahrer angesichts derzeitiger Maßnahmen der Regierung als "Melkkuh der Nation".
APA/MAX SLOVENCIK

Am Mittwochabend war FPÖ-Generalsekretär Christian Hafeneker bei der ZiB 2 des ORF zu Gast. Er vertrat dabei FPÖ-Chef Herbert Kickl, der nicht zur Interviewreihe mit den Parteispitzen erschien.

Mehrmals betonte Hafenecker das gute Ergebnis der FPÖ bei der EU-Wahl im Juni, besonders den Erfolg in ländlichen Gebieten. Die schlechten Ergebnisse in den Landeshauptstädten lägen daran, dass es sich um Universitätsstädte handle und links an den Unis "schick" sei. Daher sei eine entsprechende Werbung für die FPÖ in den Städten notwendig.

ZIB 2: Hafenecker: Koalition ohne Kickl ausgeschlossen
ORF

Mit den Aussagen des von Kickl zu einer Parteiveranstaltung eingeladenen sehr umstrittenen Ex-Arztes Sucharit Bhakdi bezüglich der Impfungen gegen Polio und Pocken könne Hafenecker nichts anfangen. Bhakdi verunglimpft die Impfungen gegen diese Krankheiten. Man solle nicht jedes seiner Worte auf die "Waagschale legen", sagte Hafenecker dazu. Im selben Atemzug monierte Hafenecker, ohne Beweise vorzulegen, dass der ORF regelmäßig "linke Extremisten" und "Parteisoldaten" einlade und Experten, die der Sender befrage, "fake" seien.

Autofahrer sind "Melkkuh der Nation"

In Sachen Klimakrise ist laut Hafenecker nicht alles menschengemacht. Zudem kritisierte er Maßnahmen gegen Verbrennungsmotoren und zusätzliche Abgaben für Autofahrer. "Der Autofahrer ist die Melkkuh der Nation", so der Freiheitliche. "Ich bin überzeugt davon, dass das (der Autoverkehr, Anm.) nicht dafür verantwortlich ist, was in anderen großen Ländern passiert", meinte er und widersprach damit wissenschaftlichen Erkenntnissen über den globalen Klimawandel. "Warum sollten wir hier Menschen in die Tasche greifen?"

Zuletzt sprach er über die Nationalratswahl im September. Bisher hat keine Partei angekündigt, mit einer FPÖ unter Kickl zusammenarbeiten zu wollen. Eine Koalition mit der ÖVP schloss Hafenecker nun nicht aus und deutete an, dass die Türkisen – die ja bisher Kickl als Partner ausschließen – sich noch umentscheiden könnten. Der Parteichef habe den Anspruch gestellt, als Erster auch "Volkskanzler" zu werden, so Hafenecker. Eine Koalition ohne Kickl als Regierungsmitglied schließt er aus: "Da gibt es nichts daran zu rütteln." (wisa, 26.6.2024)