Ein Bierklub in Mallorca am Abend.
14,4 Millionen Urlauber kamen letztes Jahr nach Mallorca – viele von ihnen Partytouristen. (Symbolbild)
IMAGO/Hanno Bode

Palma de Mallorca / Wien – Der Betreiber des am Ballermann auf Mallorca eingestürzten Restaurants ist festgenommen worden. Dem Mann, er ist laut Kronen Zeitung Österreicher, werde grob fahrlässige Tötung sowie grob fahrlässige schwere Körperverletzung zur Last gelegt, teilte die Polizei am Mittwoch in Palma mit. Das Außenamt bestätigte die Festnahme des Österreichers, verfügte aber vorerst über keine näheren Informationen.

"Da ist nichts illegal"

Bei dem Unglück waren am Abend des 23. Mai vier Menschen ums Leben gekommen, zudem hatte es zahlreiche Verletzte gegeben. Dem Verdächtigen, laut der Deutschen Presse-Agentur einem Unternehmer mit österreichischem Pass, der auf der Urlaubsinsel nicht unbekannt ist, droht eine mehrjährige Haftstrafe. Bei den Ermittlungen sei unter anderem festgestellt worden, dass das Lokal keine Betriebslizenz für die eingestürzte Balkonterrasse gehabt habe, hieß es in der Polizeimitteilung. Eine zu große Belastung dieser illegal gebauten und als nicht begehbar eingestuften Struktur habe zum Einsturz geführt. Zudem habe für Umbauarbeiten im ersten Stock ebenfalls keine Erlaubnis vorgelegen.

"Da ist nichts illegal. Ich bin ja jeden Tag selber im Laden, das hätte genauso gut auch passieren können, wenn ich da bin. Wir arbeiten bei der Aufklärung mit den Behörden zusammen", hatte der Betreiber noch im Mai gegenüber dem deutschen Boulevardblatt Bild behauptet. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Strenge Kontrollen an der Playa de Palma

Schon zuvor hatte Palmas Bürgermeister Jaime Martínez bekanntgegeben, dass die Nutzung des ersten Stockwerks des Medusa Beach Club illegal gewesen sei. "Wir gehen davon aus, dass sich zum Unfallzeitpunkt 21 Personen im ersten Stock befanden", hatte der Bürgermeister Ende Mai erklärt. Bei dem Unfall brach der erste Stock bis zum Keller ein.

Zwölf niederländische Gäste des Lokals sollen nach den Erkenntnissen der Behörden vor dem Unglück Tische zur Terrasse getragen und zusammengestellt haben. Unter dem Eindruck des Unglücks hatte Bürgermeister Martínez angekündigt, im Sommer werde es unter anderem an der Playa de Palma strenge Kontrollen geben. (APA, red, 26.6.2024)