Alister Jack verlässt die 10 Downing Street nach einer Kabinettssitzung.
Der Schotte Alister Jack ist seit 2019 Schottland-Minister.
AFP/DANIEL LEAL

London – Der Wettskandal in der Konservativen Partei des britischen Premierministers Rishi Sunak hat nun auch die Regierung erreicht. Schottland-Minister Alister Jack teilte britischen Medien zufolge mit, dass er im April 20 Pfund (23,70 Euro) darauf gewettet habe, dass die Parlamentswahl zwischen Juli und September stattfinden wird. Sunak hatte am 22. Mai überraschend den 4. Juli als Termin dafür genannt.

Zwei weitere Wetten im März seien nicht erfolgreich gewesen, hieß es in Jacks Mitteilung vom Donnerstagabend. Mit seinen Einsätzen habe er keine Regeln verletzt, behauptete der Minister. Er sei keine Wette im Mai eingegangen, und die zuständige Aufsichtsbehörde Gambling Commission ermittle nicht gegen ihn. Zuvor hatte die BBC berichtet, Jack habe dem Sender gesagt, dass er 2000 Pfund mit Wetten auf den Wahltermin gewonnen habe. Das sei ein Witz gewesen, sagte der Minister.

Wettskandal

Die Gambling Commission ermittelt gegen zwei konservative Parlamentskandidaten. Craig Williams war bisher als Principal Private Secretary eine Art Assistent von Premier Sunak, Laura Sanders ist die Ehefrau von Tory-Wahlkampfchef Tony Lee. Die Tory-Partei entzog beiden die Unterstützung im Wahlkampf.

Auch mehrere Personenschützer der Londoner Polizei sowie der Chef für Datenstrategie der Tories, Nick Mason, sollen auf den Wahltermin gewettet haben. Am Dienstagabend trat zudem ein konservativer Abgeordneter im walisischen Regionalparlament von seinem Fraktionsamt zurück, weil gegen ihn ermittelt wird. Auch die Labour-Partei, die in Umfragen einen deutlichen Vorsprung auf die Konservativen hat, suspendierte einen Kandidaten. Er hatte darauf gewettet, dass er nicht gewählt wird. (APA, 26.6.2024)