Die Journalistengewerkschaft stellt sich mit einer neuen Führung neu auf.
Die Journalistengewerkschaft stellt sich mit einer neuen Führung neu auf.
Harald Fidler

Wien – Die Journalistengewerkschaft in der GPA hat ein neues Führungsteam bestellt. Den Vorsitz übernimmt die bisherige Stellvertreterin Ute Groß (Kleine Zeitung), als Stellvertreterinnen und Stellvertreter stehen ihr Christoph Großkopf (APA) und Colette Schmidt (DER STANDARD) zur Seite. Der Wahlvorschlag wurde mit über 94 Prozent der abgegebenen Stimmen angenommen.

Vorrangiges Thema für die Journalistinnen und Journalisten sei der Abschluss eines neuen Kollektivvertrags für die Redakteurinnen, die Redakteure und den Technisch-Redaktionellen Dienst der Tages- und Wochenzeitungen. Dieser müsse "weiterhin faire Arbeitsbedingungen garantieren und Qualitätsjournalismus sichern". Groß: "Qualität, Seriosität und Unabhängigkeit sind die Überlebensversicherung für Medien – und Qualität gibt es nicht zum Dumpingpreis."

Thema ab Herbst Künstliche Intelligenz

Der bisherige Vorsitzende der Journalistengewerkschaft, Eike-Clemens Kullmann, leitet weiterhin die Verhandlungen. Ab Herbst will sich die Gewerkschaft laut Aussendung verstärkt dem Einsatz der Künstlichen Intelligenz widmen, vor allem in Hinsicht auf die Sicherung journalistischer Arbeitsplätze und die Garantie, dass Journalismus in der Verantwortung von Menschen bleibt und nicht der KI überantwortet wird.

Vor dem Hintergrund "massiver Personalkürzungen" in den Redaktionen und Verlagshäusern sei es "das Gebot der Stunde, eine Branchenstiftung ins Leben zu rufen, um Kolleg:innen den Umstieg in andere Berufe zu erleichtern", appelliert Groß. "Das ist Aufgabe der Sozialpartner:innen und der Politik." Die Journalist:innengewerkschaft wolle auch all ihre Möglichkeiten ausschöpfen, den Zeitungsverband VÖZ davon zu überzeugen, gemeinsam ein Modell für eine langfristig tragfähige Journalismusförderung zur erarbeiten, die den Medienunternehmen Planungssicherheit ermöglicht – "dies muss Anliegen aller Sozialpartner:innen sein". (APA, 26.6.2024)