Senta Berger und Friedrich von Thun werden an Loriot erinnern.
MathiasBothor

Die Konkurrenz im Südbahnhotel beginnt heuer – nach den interessanten Letzterfahrungen mit Paulus Manker – am 29. Juni mit anspruchsvollem Mozart. Così fan tutte wird vom Studio der Wiener Volksoper umgesetzt. Etwas früher, am 3. Juli (bis 1. 9.), startet aber der Kultursommer Semmering im Grandhotel Panhans, den Intendant Florian Krumpöck mit etwa 70 Veranstaltungen zwischen Literatur und Musik belebt.

Zu Beginn werden Senta Berger und Friedrich von Thun auf 1000 Meter Seehöhe an Loriot erinnern, der eine glückliche Ehe als Zweisamkeit definierte, "in der sie ein bisschen blind und er ein bisschen taub ist". Zur Aufführung gelangen seine Szenen einer Ehe.

Danach reisen u. a. Klaus Maria Brandauer, Birgit Minichmayr, Lars Eidinger, Verena Altenberger und Ben Becker an. Brandauer widmet sich Stefan Zweigs Erzählung Brennendes Geheimnis, zu der es eine Verfilmung (1988) mit ihm und Faye Dunaway gab. Minichmayr? Sie liest aus den Tagebüchern Alma Mahlers, Cornelius Obonya widmet sich Texten Roda-Rodas, und Erwin Steinhauer taucht in die nostalgische Jahrhundertwendewelt von Joseph Roth ein.

Klassik und Jazz

Zu Musik: Für Klavierqualität sorgen Elisabeth Leonskaja, Julius Drake, Helmut Deutsch und Florian Krumpöck. Man hört auch Tenor Michael Schade, wie auch – im Jazzkontext – Wolfgang Muthspiel oder Thomas Gansch. Die Liste ist endlos, doch niemand muss verhungern.

Angeboten wird ein eigens kreiertes fünfgängiges Galadiner "Im Séparée bei Clara Panhans", das Gaumenschätze aus historischen Kochbüchern erweckt. Alles wird natürlich von der seinerzeitigen Hausherrin Clara Panhans serviert, die von Marie Theres Müller dargestellt wird. (Ljubiša Tošić, 26.6.2024)