Schiaparelli

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Olympia lässt grüßen: Schiaparelli-Designer Daniel Roseberry eröffnete die Couture-Woche mit seiner Kollektion "La Fenice". Der erste Look? Schimmernde Phönix-Flügel – der US-Amerikaner zitierte ein Bild, das Firmengründerin Elsa Schiaparelli in einer Stola aus Schwanenfedern zeigte. Es folgten geflügelte Models und Blazer mit roten, gefiederten Revers. Treue Multiplikatoren und Fans saßen in Reihe eins: Kylie Jenner (mit Gesichtsschleier) und Doja Cat waren da und hinterließen in den sozialen Netzwerken jede Menge Videos und Bilder.

Iris van Herpen

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Das Musée des Arts Décoratifs in Paris feiert derzeit die Arbeit der niederländischen Designerin Iris van Herpen, während der Couture-Woche verwirklichte diese sich den Traum, einmal Malerei und Skulptur in Couture (oder umgekehrt) zu übersetzen. Unter dem Titel "Hybrid Show" posierten Models wie Lily Cole und Coco Rocha auf Sockeln vor großen Bildflächen und wurden so zu lebenden Skulpturen.

Dior

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Dior-Designerin Maria Grazia Chiuri baute den Laufsteg im Garten des Rodin-Museums auf – mit Motiven der vor wenigen Monaten verstorbenen Künstlerin Faith Ringgold. Gezeigt wurden 30 Bilder von Sportlerinnen in Aktion – Leichtathletinnen, Baseballerinnen, Skateboardinnen, Basketballspielerinnen. Die für die U-Bahn in Los Angeles entworfenen Mosaiken waren von der Chanakya School of Craft in Indien auf Stoffe übertragen worden. Mit der Show erinnerte das Modehaus an das Ringen von Olympia-Sportlerinnen um die Teilnahme an dem sportlichen Wettkampf.

Thom Browne

Vianney Le Caer/Invision/AP
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Der US-Designer Thom Browne, der vor eineinhalb Jahren einen Rechtsstreit gegen den Sporthersteller Adidas gewonnen hat, kam während der Couture-Woche ohne Streifen aus. Er zeigte eine Kollektion aus Musselin, jenem Material, das in Ateliers für die Anprobe genutzt wird. Dazu kombinierte er die Farbe Gold sowie olympische Referenzen wie Schnürstiefel mit goldenen Spikes.

Chanel

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Am 6. Juni hatte das Modehaus Chanel den Abgang von Virginie Viard nach fünfeinhalb Jahren als Kreativchefin verkündet, auf eine offizielle Verabschiedung verzichtete das Modehaus. Die Couture-Kollektion musste vom Designteam des Hauses fertiggestellt werden – diese Umstände deuten nur bedingt auf eine einvernehmliche Trennung hin. Die Kollektion schien in Sachen Dramatik der Location, der Opéra Garnier, angepasst worden zu sein: Zu sehen waren neben Tweed-Zweiteilern mit Schleifen bedeckte Jacken, gerüschte Umhänge aus Seidentaft und ein Hochzeitskleid mit Puffärmeln, die an Diana Spencers Hochzeitskleid erinnerten.

Giorgio Armani

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Giorgio Armani weiß, warum er nach Paris kommt. Seine Kollektion, eine Mischung aus Perlen, schimmernder Transparenz und viel Schwarz und Weiß, erntete im Palais de Tokyo Standing Ovations. Und vor den Shows Menschenaufläufe: Cate Blanchett und Naomie Harris waren da, außerdem Designerkollegen wie der gefeierte Selfmade-Unternehmer Simon Porte Jacquemus.

Balenciaga

Balenciaga
Balenciaga
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Zum Schluss der Balenciaga-Show erschien eine gigantische Wolke aus Tüll, die den Körper des Models nahezu vollständig verschluckte. Zuvor hatte Kreativchef Demna aufgetürmte Assemblagen aus Kleidungsstücken und gecrushte Metallicstoffe in den Räumlichkeiten in der Avenue George V auflaufen lassen. Ganze 200 Gäste hatten eine Einladung zu dem exklusiven Event bekommen, unter ihnen Prominenz wie Nicole Kidman, Naomi Watts, Michelle Yeoh und Katy Perry (im Bild).

Jean-Paul Gaultier

2021 gab Jean-Paul Gaultier seine Couture-Kollektion erstmals in fremde Hände, damals durfte Chitose Abe vom Label Sacai ran. Seither gleicht jede Präsentation einer Wundertüte. Diesmal entwarf Nicolas Di Felice, Kreativchef des Modehauses Courrèges, die Gaultier-Kollektion. Der Franzose lieferte Gesichtsschleier, skulpturale Stehkrägen und raffiniert dekonstruierte Trenchkleider. (feld, 27.6.2024)