Das Bild zeigt Amazons Echo Dot
Noch ist unklar, ob die erweiterte Version von Alexa auf alter Hardware laufen wird.
REUTERS/Mike Blake

Es ist fast eine Ewigkeit her, dass Amazon ein grundlegendes Update für seine Sprachassistentin Alexa angekündigt hat – wenn man in der Taktung der Tech-Branche denkt. Im September letzten Jahres versprach man bereits, Alexa mithilfe von generativer KI auf das nächste Level zu heben und sie so proaktiver und noch persönlicher auf Kundinnen und Kunden zugeschnitten zu gestalten.

Monate später ist von der neuen Alexa noch immer nichts zu hören – dafür aber von Plänen, dass die erweiterte Version nicht kostenlos sein wird. "Remarkable Alexa", so der vorläufige Name für den verbesserten Dienst, soll einem aktuellen Bericht von Engadget zufolge zwischen fünf und zehn Dollar pro Monat kosten, wenn es nach Amazon geht. Der Onlinehändler sei zuversichtlich, dass die zusätzlichen Funktionen und die verbesserte Benutzererfahrung die Kunden überzeugen werden, das Abonnement zu nehmen – grundlegende Dienste sollen unterdessen weiterhin kostenlos bleiben. Welche damit genau gemeint sind, bleibt unklar.

Großes Sprachmodell für Alexa …

Die erweiterte Version von Alexa soll unter anderem in der Lage sein, komplexere Aufgaben wie das Verfassen und Versenden von E-Mails oder Bestellungen über einen einfachen Sprachbefehl bewältigen können. Auch die Verknüpfung unterschiedlicher Geräte für die Automatisierung im Smart Home verspricht laut Amazon ein neues Highlight zu sein: So lassen sich über Alexa beispielsweise Routinen einstellen, dass die Lichtsituation im Haus angepasst wird, der Fernseher einen bestimmten Sender abspielt oder die Kaffeemaschine aktiviert wird, wenn der Wecker klingelt.

Die technologische Grundlage für diese Innovation bildet ein speziell entwickeltes großes Sprachmodell, das spezifisch für die Stimminteraktionen und Kundenbedürfnisse optimiert worden sein soll, wie Amazon bereits angekündigt hatte. Dieses Modell ermöglicht es Alexa, länger und natürlicher zu kommunizieren, was eine deutliche Verbesserung gegenüber der aktuellen Funktionsweise verspricht.

… bereitet Probleme

Die offensichtlichen Pläne für ein Abomodell kommen insofern überraschend, als dass zuletzt davon die Rede war, dass die nächste Generation von Alexa Amazon große Kopfzerbrechen bereiten dürfte. Ehemalige Mitarbeiter von Amazon sollen laut Fortune das Unternehmen sogar verlassen haben, weil sie den Glauben an die neue Alexa verloren hätten.

Demnach hätte die neue Version nicht nur Probleme damit, Anfragen in natürlicher Sprache korrekt zu interpretieren. Auch bereits vorhandene Schnittstellen der aktuellen Alexa sollen eine erhebliche Herausforderung darstellen – von zuverlässigen Lösungen für die letzten Herbst angekündigten Features ganz zu schweigen.

Teurer Spaß?

Das ist aber noch nicht alles. Bei der Einführung von "Remarkable Alexa" könnten nicht nur Abokosten auf interessierte Kundinnen und Kunden zukommen. Es ist nicht auszuschließen, dass die Nutzung der erweiterten Funktionen zusätzliche Einmalkosten in Form leistungsstärkerer Hardware nach sich zieht.

Unbekannt ist auch, ob und inwieweit Amazon bei einer Veröffentlichung der neuen Alexa die Funktionalität des aktuellen Diensts einschränken könnte. Denn so wie es aussieht, klingt "Remarkable Alexa" im Vergleich zur bestehenden, kostenlosen Version wohl eher nach einem schlechten Deal. Für weitere Details von offizieller Seite muss man sich jedenfalls noch bis zur nächsten Herbstpräsentation des Konzerns gedulden. (bbr, 24.6.2024)