Manche schlecken ohne jegliche Ausnahme jeden Sommer dieselbe Sorte Eis. Andere sind experimentierfreudiger und trauen sich auch einmal über so exotische Schleckereien wie Wasabi-Gurken- oder Rieslingeis. Sogar ein Weißwursteis soll es geben. Getan hat sich in den letzten Jahren in Sachen Eissorten jedenfalls sehr viel, allein schon durch das Angebot an veganem Eis. Wir besuchten einige Eissalons in Wien und fragten nach, was denn bei ihnen am häufigsten im Stanitzl landet.

Eis, Wien, Sorten
Luca Perrella betreibt einen Eissalon samt Café und Konditorei beim Wiener Stubentor.
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Luca Perella hat den Eissalon Perella am Dr.-Karl-Lueger-Platz 2 im ersten Bezirk vergangenes Jahr von seinem Vater übernommen. Seit 25 Jahren wird hier unter anderem Eis verkauft. Es handelt sich um einen guten Standort für ihn, sind doch gleich um die Ecke zwei Schulen untergebracht. Gerade in den letzten Schultagen gingen jede Menge Kugeln Cookie-Eis über die Budel. Das sei vor allem bei den Kids der absolute Tophit. Nutella sei ebenso ein Stockerlplatz sicher, wie auch dem Mohn-Eis. Erwachsene würden Letzteres gern mit Waldbeer- oder Kaffeeeis kombinieren. Perella sagt, man verkaufe seit Jahrzehnten die Klassiker, es käme aber immer wieder etwas Neues hinzu. So wird es in wenigen Tagen auch Papaya und Guava in seiner Kühltruhe geben, was, wie er meint, für exotische Frische sorgen wird. Was weniger gut geht? "Nichts, alles geht gut", sagt der Italiener.

Eissalon, Vienna
Familie Fontanive gründete den Eissalon bereits 1969.
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In der Eisgrotte, einem Urgestein unter den Wiener Eissalons in der Himmelpfortgasse 11 im ersten Bezirk, wird seit mehr als 50 Jahren Eis verkauft. Mary Fontanive, die Tochter des Salongründers, sagt, dass in diesem Sommer Ribisel und Topfen recht gut geordert würden. Topfen habe sie neu im Sortiment, und Ribisel sei, so die Eisfachfrau, nicht in allzu vielen Eissalons erhältlich. Topfen habe mittlerweile in Sachen Kugelanzahl sogar Joghurt überholt, das sie immer schon im Angebot gehabt habe. Was immer gut ginge, sei Stracciatella. Auch Klassiker wie Schokolade oder Vanille würden gut gehen. Insgesamt hat Mary Fontanive um die 25 Sorten im Sortiment. Sie selbst schleckt am liebsten an einer Kugel Haselnuss.

Die Qual der Wahl bei neuen Sorten – oder doch bei der Stammsorte bleiben?
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Beim Unternehmen Schelato, das 2015 gegründet wurde und das es mittlerweile an drei Wiener Standorten im vierten, achten und zehnten Bezirk gibt, sind die am häufigsten bestellten Sorten Pistazie, Haselnuss und Erdbeer-Minze. Mit den steigenden Temperaturen würden Sorbets immer beliebter, "besonders die Zitrone ist sehr erfrischend und wird an heißen Tagen oft bestellt", sagt Johannes Mutscheller. Grundsätzlich aber seien bei Schelato die klassischen Sorten die beliebtesten.

Im Eissalon Alberti in der Wiener Praterstraße sind die Sorten Pistazie, Haselnuss sowie ein veganes dunkles Schokoladeneis am gefragtesten: "Die Sorten sind der Renner und am schnellsten aufgegessen", sagt Luca Alberti. Die Sorte Kaffee, heuer das Eis des Jahres in den österreichischen Eissalons, ist hier allerdings nur eine von vielen. Die Sorte Apfelstrudel hingegen, im vergangenen Jahr das Eis des Jahres, hat man im Eissalon Alberti nicht mehr im Programm. In Österreich seien vor allem die Klassiker gefragt, meint Alberti. (maik, feld, 28.6.2024)