Elden Ring Shadow of the Erdtree
Bosskämpfe in "Elden Ring" waren immer schwierig, aber diesmal sollen sie noch weit schwieriger ausgefallen sein.
From Software

Vergangenen Freitag erschien mit Shadow of the Erdtree die Erweiterung (DLC) zum Spiel des Jahres 2022, Elden Ring. Während die Kritiker das Spiel zum Release in den Himmel lobten und auf Metacritic derzeit eine Durchschnittswertung von 95 Prozent vermerkt ist, sanken die Bewertungen auf der Spieleplattform Steam am Wochenende auf "ausgeglichen". Diese eher mittelmäßige Wertung entstand deshalb, weil vielen Spielern Shadow of the Erdtree einfach zu schwierig ist.

Kanonenfutter

Nun sind Spiele von From Software nicht gerade für ihre Einsteigerfreundlichkeit bekannt. Egal ob Elden Ring, Dark Souls oder Sekiro. In der Erweiterung von Elden Ring sehen die Spieler allerdings neue Probleme, die sie so von der Edelschmiede bisher nicht kannten. "Es ist das Design der Gegner (genauer gesagt, der Bosse). Es scheint der Philosophie zu folgen, dass – vor allem in den späteren Teilen des Spiels in noch größerem (und schlimmerem) Ausmaß – jeder Gegner eine Menge Schaden anrichtet, eine Tonne Gesundheit hat und endlose Kombos hat, die fast keine Lücken lassen, nur um dann mit ihren Kombos von vorn zu beginnen."

Ein anderer, laut eigenen Aussagen ebenfalls erfahrener Spieler beschwert sich, dass es gar kein "Kanonenfutter" mehr im Spiel gibt, sondern man von wirklich jedem Gegner trotz des eigenen hohen Levels einfach "vermöbelt" wird.

Aber es ist offenbar nicht nur der Schwierigkeitsgrad, sondern auch technische Probleme, die den DLC plagen. "Das Spiel ist buchstäblich unspielbar", schreibt ein Nutzer auf Steam. "Ich habe seit dem Launch versucht, das Spiel zu starten, aber es klappt einfach nicht, egal, was ich probiere. Ich sehe, dass viele andere das gleiche Problem haben und dass es keine wirkliche Hilfe gibt." Auch andere Spieler sprechen von Rucklern und keiner stabilen Bildrate. Bezogen ist diese Kritik ausschließlich auf die PC-Version. Ähnliches Feedback zu technischen Patzern hat man von Konsolenspielern bisher nicht gehört.

Härter als das Original

Was den Schwierigkeitsgrad betrifft, so haben vereinzelt auch Fachmagazine wie Eurogamer oder Kotaku geklagt: Vor allem Bossgegner, die offenbar gezielt das Trinken von Heiltränken vereiteln, sollen eher Frust als Lust gemacht haben. Offenbar war Entwickler From Software die Brisanz bewusst, veröffentlichten sie doch kurz vor dem Release am Freitag ein Statement, in dem sie auf den hohen Schwierigkeitsgrad hinwiesen.

Der Hauptverantwortliche, Hidetaka Miyazaki, verlor dazu in einem Interview vor wenigen Tagen ebenfalls ein paar Worte. Er freue sich auf die Reaktionen der Spieler, denn die neuen Bosse seien eine besonders große Herausforderung. "Wir haben versucht, dies zur Grundlage der Bosskämpfe des DLC zu machen. Also werden die Spieler es hoffentlich viel spannender und unterhaltsamer finden", ergänzte Miyazaki. "Aber wenn das nicht der Fall ist, dann tut es mir leid!"

Dieses oder kommende Spiele einfacher zu machen oder einen "leichten Schwierigkeitsgrad" zu ergänzen wird wohl nie eine Option sein. In einem Interview mit The Guardian erklärt Miyazaki vor wenigen Tagen: "Wenn wir wirklich wollten, dass die ganze Welt das Spiel spielt, könnten wir einfach den Schwierigkeitsgrad immer weiter herunterschrauben, aber das wäre nicht der richtige Ansatz. Den Schwierigkeitsgrad herunterzudrehen würde dem Spiel die Freude nehmen, was in meinen Augen das Spiel selbst zerstören würde."

Elden Ring: Shadow of the Erdtree ist am 21. Juni 2024 für PC, PS4, PS5, Xbox One und Xbox Series erschienen. Auf allen Plattformen kostet der DLC knapp 40 Euro. (aam, 24.6.2024)