Bugatti Tourbillon
Nur die besten Materialien wurden im Auto verbaut. Die Zielgruppe dankt es.
Bugatti Tourbillon

In einer aufwendigen Enthüllung in Molsheim, Frankreich, präsentierte Bugatti vor wenigen Tagen seinen neuesten Hyper-Sportwagen: den Tourbillon. In der Tradition der eine Ära dominierenden Vorgängermodelle Veyron und Chiron setzt der französische Hersteller hier ganz klar auf das Premium-Sportsegment. Analoge Instrumente, die nur auf Wunsch mit digitalen Displays erweitert werden, sind nur ein Kontrastpunkt zu allgemeinen Autotrends.

Geschaffen wurde das Luxusauto von Mate Rimac, der immer wieder gern als europäische Antwort auf Elon Musk betitelt wird. Der 36-jährige Kroate mit Wohnsitz in Frankfurt war schon für zahlreiche Meisterleistungen in der Branche verantwortlich, beispielsweise für das schnellste E-Auto der Welt, den Rimac Nevera.

Aktuell lebt Rimac in Frankreich und bastelte dort bei der VW-Tochter Bugatti an seinem neuesten Stück: dem Bugatti Tourbillon, was auf Deutsch Wirbelwind heißt.

Bugatti Tourbillon
600 bewegliche Teile befinden sich im Innenraum des Autos.
Bugatti Tourbillon

Im Takt der Uhr

Der Name Tourbillon ist allerdings vor allem eine Hommage an die Welt der hochwertigen Uhren – ein dezenter Hinweis der Entwickler auf die Komplexität und Präzision, die in dieses neue Luxusauto eingeflossen sind. Und man sieht es, wenn man etwa auf die Instrumente blickt, die einem klassischen Luxusuhren-Design nachempfunden sind. Ein besonderer Hingucker ist laut ersten Bewegtbildern vor allem das Lenkrad. Während man dieses dreht, bleiben die innerhalb des Lenkrads befindlichen Instrumente fixiert. 600 bewegliche Teile befinden sich im Innenraum, die aus Titan und Edelstein gefertigt sind. Digitale Anzeigen kommen nur auf Knopfdruck aus der Versenkung.

Auf der Leistungsseite verfügt der Bugatti Tourbillon über einen V16-Motor mit einer Leistung von 1.800 PS. Die Höchstgeschwindigkeit ist auf 380 km/h begrenzt, kann jedoch mit dem sogenannten Speed Key auf 445 km/h gesteigert werden. Die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h dauert nur zwei Sekunden. Als Plug-in-Hybrid mit einer elektrischen Reichweite von rund 60 km kombiniert der Tourbillon seinen V16-Verbrennungsmotor mit einem Hochleistungs-Elektromotor. Die Batteriearchitektur arbeitet mit 800 Volt und liefert eine beeindruckende Leistung von über 600 kW.

Das unverkennbare Design des Wagens ließ in den vergangenen Tagen zahlreiche Social-Media-Beiträge viral gehen. Viele Autoliebhaber mit Reichweite durften der Präsentation beiwohnen und zumindest einmal mit der Hand über den Lack streicheln.

Sammlerstück

Viele Menschen werden am Ende jedoch keinen Tourbillon besitzen. Die Produktion ist auf 250 Einheiten limitiert, und die Auslieferungen sollen erst 2026 beginnen. Der Preis für diesen Luxus auf Rädern liegt bei etwa vier Millionen US-Dollar. Rimac erzählt dem Spiegel im Rahmen der Präsentation, dass ihm klar sei, dass solche Fahrzeuge mittlerweile nur noch "Sammlerstücke und Investitionsgüter" sind. Deshalb setze man gezielt nicht auf ein reines E-Auto. Seine Aussage, "Superreiche wollen keine Elektroautos kaufen", sei damals aus dem Zusammenhang gerissen worden, sagt der Autobauer. Aber eine gewisse Zurückhaltung gäbe es dennoch. (red, 24.6.2024)