Es begann mit einer guten Idee: Wer seine Wohnung wegen einer längeren Reise nicht nutzt, kann diese unkompliziert an Urlauberinnen und Urlauber vermieten. Die Gastgeber freut's, weil sie Geld damit verdienen können. Die Gäste, weil sie abseits der ausgetrampelten Touristenpfade authentisch urlauben können.

Knatternde Rollkoffer und laute Partys sorgen mancherorts für Unmut.
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Doch die Profitgier hat den Ursprungsgedanken von Airbnb und Co zerstört. Denn mit Reisenden, die nur ein paar Tage bleiben, lässt sich mehr Geld machen als mit Menschen, die in der Wohnung dauerhaft leben möchten. Das komplizierte heimische Mietrecht können Vermieterinnen und Vermieter so ebenfalls getrost ignorieren. Was Urlauberinnen und Urlauber nicht ahnen: Sie steigen häufig in einer Anlegerwohnung ab, die gekauft wurde, um mit Reisenden Geld zu verdienen. Kein Einheimischer hat hier je gelebt.

Die Stimmung ist gekippt

Knatternde Rollkoffer und laute Partys zerstören nicht nur das Zusammenleben in diesen Häusern. Wenn diese Wohnungen dem regulären Wohnungsmarkt dauerhaft entzogen werden, treibt das die Mieten in die Höhe. Kein Wunder also, dass die Stimmung in vielen Städten längst gekippt ist. Die Politik reagiert mit strengeren Maßnahmen gegen die Kurzzeitvermietung.

Das wird nicht reichen. Letztendlich liegt der Ball bei uns allen. Wer zu Hause über hohe Mieten jammert, sollte sich auch im Urlaub der Konsequenzen seiner Handlungen bewusst sein. Und nicht in jenen Wohnungen Urlaub machen, auf die andere zum Wohnen angewiesen wären. (Franziska Zoidl, 22.6.2024)