Blumen, Fotos und Kerzen
Ein Mahnmal für den getöteten Beamten in Mannheim.
IMAGO/Peter Henrich / HEN-FOTO

Mannheim – Der mutmaßliche Messer-Attentäter von Mannheim liegt weiterhin im Koma und ist nicht vernehmungsfähig. Das teilten Polizeikreise am Mittwoch mit. Eine Sprecherin der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe äußerte sich nicht zu seinem Gesundheitszustand. Bei dem 25 Jahre alten Afghanen dürfte es sich nach Einschätzung von Generalbundesanwalt Jens Rommel um einen radikalisierten Einzeltäter handeln.

Es handle sich um einen "speziellen Fall", einen "individuellen Fall", der sich von anderen islamistisch geprägten Fällen unterscheide, hatte Rommel am Dienstag beim Jahrespressegespräch seiner Behörde erklärt. Die Bundesanwaltschaft sieht demnach bisher keine Anhaltspunkte für eine jihadistische Einbindung des Mannes.

Der Afghane soll Ende Mai auf dem Mannheimer Marktplatz fünf Teilnehmer einer Kundgebung der islamkritischen Bewegung Pax Europa (BPE) sowie einen Polizisten mit einem Messer verletzt haben. Der 29 Jahre alte Beamte Rouven Laur erlag später seinen Verletzungen. Ein anderer Beamter schoss den Angreifer nieder. Er wurde anschließend operiert und konnte zunächst nicht vernommen werden. Die Bundesanwaltschaft hatte die Ermittlungen wenige Tage nach der Tat übernommen. Sie geht von einer religiösen Motivation für die Tat aus. Der Beschuldigte habe zu massiver Gewalt gegriffen, vermutlich, um Kritik am Islam zu unterbinden, so Rommel. (APA, 19.6.2024)